Bier-Krise: Paulaner baut Personal ab

Heineken spart weltweit massiv beim Personal. Dem Konzern gehören auch 30 Prozent der Münchner Brauerei. Doch hier will man unbedingt auf große Einsparungen verzichten.
von  Ruth Frömmer
Nicht nur bei Heineken, auch bei Paulaner werden Stellen abgebaut. (Archivbild)
Nicht nur bei Heineken, auch bei Paulaner werden Stellen abgebaut. (Archivbild) © imago/ Manfred Segerer

München - Heineken ist coronabedingt in die roten Zahlen gerutscht. Nun soll der niederländische Brauerei-Riese umgebaut und mit weltweit massivem Personalabbau wieder in wirtschaftlich gesunde Fahrwasser gelenkt werden.

Die Paulaner-Brauerei ist durch ein Joint Venture mit Heineken verbunden. 70 Prozent der Paulaner-Anteile gehören der Schörghuber Gruppe, 30 Prozent hält Heineken. Die rund 1.500 Mitarbeiter von Paulaner in Süddeutschland sind laut Angaben des Unternehmens nicht direkt vom Stellenabbau-Programm durch Heineken betroffen.

Der Gastraum im Paulaner.
Der Gastraum im Paulaner. © Paulaner

Abwärts-Trend bei Paulaner: Brauerei strukturiert um

Aber auch die Münchner Brauerei steckt offenbar in den roten Zahlen. Laut Getränke-Magazin "Inside" hat Paulaner zuletzt immerhin 13 Prozent weniger Bier verkauft.

Aber der Abwärts-Trend ist für die Brauerei nicht ganz neu. Und so organisiert sich Paulaner schon seit längerem um. Aufgrund rückläufiger Absatzzahlen und dem Preisdruck der Handelspartner habe man schon vor zwei Jahren angefangen, die Strukturen von Paulaner auf den Prüfstand zu stellen, sagte eine Paulaner-Sprecherin am Donnerstag der AZ. Daraus habe sich eine "zukunftsfähige Organisation entwickelt, die positiv in die Zukunft blicken lässt".

Kein massiver Stellenabbau bei Paulaner

Diese Maßnahmen hätten allerdings gezeigt, so Paulaner, dass sich die Anforderungen deutlich verändert haben, und weiter: "Darauf haben wir bereits reagiert und in einem klar begrenzten und einmaligen Programm, Anpassungen vorgenommen."

Die Zahl der betroffenen Mitarbeiter liegt in einem "mittleren zweistelligen Bereich." Soll heißen: Einige Mitarbeiter werden gegen Abfindungen das Unternehmen verlassen.

Von massivem Stellenabbau kann also keine Rede sein. Tim Lünnemann, Geschäftsführer der Gewerkschaft NGG Region München bestätigt, dass es sich dabei um ein begrenztes, einmaliges Angebot handelt. Ein weiterer Stellenabbau sei im Moment nicht geplant. Er betont: "Das derzeitige Programm ist ein durchaus faires Angebot für die betroffenen Mitarbeiter."

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