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Bier für Speiseöl: Bedarf im Giesinger Bräustüberl "jetzt wirklich gedeckt"

Wie bei vielen anderen ist im Giesinger Bräustüberl das Speiseöl knapp geworden. So entstand die Idee zu einer kuriosen und von Erfolg gekrönten Tausch-Aktion.
von  AZ/dpa
Mittlerweile hat das Giesinger Bräustüberl dank der Tausch-Aktion genug Speiseöl.
Mittlerweile hat das Giesinger Bräustüberl dank der Tausch-Aktion genug Speiseöl. © Giesinger Bräu

München - Speiseöl ist in Deutschland äußerst knapp – das führt unter anderem bei Gaststätten zu großen Problemen. Auch das Giesinger Bräustüberl hatte zu wenig zum Kochen und Backen.

"Öl war teuer und wurde teilweise rationiert", erklärt Steffen Marx, Gründer und Geschäftsführer von Giesinger Bräu, der AZ. 200 bis 300 Liter Öl braucht das Bräustüberl pro Woche. 

Erfolgreicher Aufruf von Giesinger Bräu: Lieferant bekommt 22.000 Liter Bier

Dann die rettende Idee: Warum nicht gegen etwas tauschen, das zur Genüge vorhanden ist? Dass es sich dabei um Bier handeln würde, liegt bei einer Brauerei nahe. Und so war die Tausch-Aktion Speiseöl gegen Bier geboren, zu der das Bräustüberl über Social Media aufrief. Insgesamt kamen 600 Liter Öl zusammen, die von Privatpersonen vorbeigebracht und eingetauscht wurden. 

Den Vogel schoss jedoch die Firma Lesch in Mittelfranken ab: Sie nutzte den Werbegag der Münchner Brauerei, indem sie sich im Wechsel gegen 22.000 Liter Speiseöl die gleiche Menge Bier zu sicherte.

Zur Unterstützung der Wirtschaft: Firma Lesch kaufte Speiseöl in der Ukraine ein

Die Mitarbeiter des Unternehmens in Thalmässing (Landkreis Roth) können sich deshalb nun über Freibier freuen, die Gastronomen von Giesinger Bräu über Nachschub für ihre Küche.

Die Firma Lesch, die eigentlich Altfette sammelt und zu Bio-Kraftstoffen weiter verarbeitet, hatte wiederum im Frühjahr die 22.000 Liter Speiseöl in der Ukraine gekauft, um nach eigenen Angaben die Wirtschaft dort zu stützen.

Steffen Marx: "Der Bedarf an Öl ist jetzt wirklich gedeckt!"

Die 22.000 Liter sollen nun sukzessive gegeneinander getauscht werden, sagte Sprecher Hubert Zenk am Mittwoch. "Wir sind noch am überlegen, was wir genau mit dem vielen Bier machen", sagte Zenk. Fest stehe aber, dass es nicht verkauft werden soll. "Wir wollen es für einen guten Zweck einsetzen." Und auch die Angestellten von Lesch sollten etwas davon haben.

"Durch die zusätzlichen 32 Paletten Öl, die wir kürzlich angenommen haben, haben wir jetzt mehr als genug. Das sind rund 22.000 Liter Öl, dafür erhält der Lieferant 22.000 Liter Bier", erklärte Steffen Marx. Das ist erst einmal mehr als genug, und deshalb ist die Tausch-Aktion auf Eis gelegt worden: "Der Bedarf an Öl ist jetzt wirklich gedeckt!"

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