BGH-Entscheidung: "Porsche-Mord" war ein Totschlag

München - Tatort war ein in der Hugo-Wolf-Straße abgestellter Porsche Panamera: Der Fahrer wird von drei Schüssen in den Kopf getötet. Die Tat geht als "Porsche-Mord" durch die Medien.
Revisionsantrag hat Erfolg
Im Juni 2021 wird der 25-jährige Angeklagte vom Landgericht zu lebenslanger Haft wegen heimtückischen Mordes verurteilt. Doch seine Verteidigung legt Revision ein und hat Erfolg. Der Bundesgerichtshof sah die Sache anders als das Landgericht und entschied im Januar, dass der "Porsche-Mord" nur ein Totschlag war.
Begründung: Der mutmaßliche Täter sei über Monate vom Opfer, einem Dealer, wegen angeblicher Drogenschulden auch körperlich drangsaliert worden. Dass sich der 25-Jährige irgendwann wehren würde, habe das Opfer ahnen können. Die Wehr- und Arglosigkeit - Bedingung für Heimtücke - sei damit nicht gegeben.
Neues Strafmaß soll nächste Woche folgen
Jetzt muss sich das Landgericht erneut mit dem Fall befassen. Dabei steht der Totschlag nach der BGH-Entscheidung nicht mehr zur Debatte. Für das Gericht geht es nur um das Strafmaß für den Totschlag. Ein Urteil soll nächste Woche fallen.