Bezahlbarer Wohnraum in München: Zwei Erhaltungssatzungen jetzt unbefristet

München - Mit Erhaltungssatzungen will die Stadt preiswerten Wohnraum und gewachsene Bevölkerungsstrukturen möglichst bewahren – für die entsprechenden Gebiete "Alte Heide" und "Moosach" hat Oberbürgermeister Dieter Reiter nun gute Nachrichten.
OB Reiter: "Wichtiger Schritt zum Schutz gewachsener Bevölkerungsstrukturen"
Wie der Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung des Stadtrats in den Vorberatungen beschloss, gelten diese Erhaltungssatzungsgebiete in den Stadtbezirken 10 und 12 nämlich künftig unbefristet. Die neue Geltungsdauer tritt nach Beschluss der Vollversammlung in Kraft.
Erhaltungssatzung "Alte Heide": Südlich der Fröttmaninger Straße kommt was dazu
"Dass diese beiden Erhaltungssatzungen künftig unbefristet gelten und zum Teil sogar vergrößert werden, ist ein weiterer wichtiger Schritt zum Schutz gewachsener Bevölkerungsstrukturen in München", wird Reiter in einer Mitteilung der Stadt zitiert.
Den Angaben zufolge wird der Umgriff der bisherigen Erhaltungssatzung "Alte Heide" in Richtung Norden um einige Blöcke erweitert, während südlich der Fröttmaninger Straße ein weiterer kleiner Teilbereich neu in die Erhaltungssatzung aufgenommen wird.
Das Satzungsgebiet vergrößert sich damit um rund 500 Wohnungen und umfasst gegenüber den bisherigen 1.300 Wohnungen nun 1.800 Wohnungen mit rund 3.500 Menschen darin. Das erstmals 2018 erlassene Erhaltungssatzungsgebiet "Moosach" gilt im unveränderten Umgriff nun unbefristet und umfasst 7.200 Wohnungen mit 13.600 Bewohnern.
Erhaltungssatzungen gibt es in München seit über 30 Jahren
In München gibt es nach Beschluss der Vollversammlung insgesamt 35 Erhaltungssatzungsgebiete, in denen rund 348.100 Menschen in 201.700 Wohnungen leben.
Das Instrument der Erhaltungssatzung kommt in München bereits seit über 30 Jahren zum Einsatz. Es handelt sich hierbei um sogenannte Milieuschutzsatzungen nach Paragraf 172 Baugesetzbuch (BauGB). Bestimmte bauliche Vorhaben und Nutzungsänderungen sowie die Umwandlung von Haus- in Wohnungseigentum stehen in Erhaltungsatzungsgebieten unter einem zusätzlichen Genehmigungsvorbehalt.
Wohnraumoffensive des Bundes: Neue Wohnungen in Milbertshofen
Der Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung des Stadtrats beschloss am Mittwoch außerdem die Aufstellung des Bebauungsplans mit Grünordnung Nr. 1746a für den Bereich Neuherberg-/Rockefellerstraße in Milbertshofen.
Auf der bundeseigenen ehemaligen Siedlung der amerikanischen Streitkräfte sollen 500 bis 1.000 neue Wohnungen entstehen und bestehende saniert werden. Die Siedlung ist auch Teil der Wohnraumoffensive des Bundes. Architektur- bzw. Stadtplanungsbüros erarbeiten zusammen mit Landschaftsarchitekt sowie Beratern für Klimaschutz und Klimaanpassung zunächst einen städtebaulichen Masterplan für das weitere Vorgehen.