Bewiesen: München hat Zukunft
MÜNCHEN - Die Landeshauptstadt beträgt den zweiten Platz in einem Ranking von 30 deutschen Städten. Wirtschaftsforscher weisen dabei auf einen massiven Strukturwandel hin. Welche Stadt ganz vorne liegt und mit welchen Angeboten München besonders punktet.
Frankfurt, München und Stuttgart sind - in dieser Reihenfolge – die drei erfolgsträchtigsten Städte der Republik. Das ist das Ergebnis eines Städterankings , das das Hamburger Weltwirtschafts-Instituts (HWWI) mit der Berenberg Bank erstellt hat.
Das Potenzial der 30 größten Städte wurden in verschiedenen Teilbereichen untersucht: Es wurde ein Demografie-Index erstellt, der abbildet, wie viele und welche Teile der Bevölkerung bis zum Jahr 2020 dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Die Forscher ermittelten, wie es um das Bildungsniveau, die Erreichbarkeit, die Internationalität und die Innovationsfähigkeit der Gemeinden bestellt ist. Erwerbstätigkeit und Produktivität spielten außerdem eine entscheidende Rolle. Insgesamt wurden 16 Einzelindikatoren gebildet.
Hin zur wissensbasierten Ökonomie
Die Studie geht davon aus, dass sich in Deutschland ein Strukturwandel vollzieht – von der Industriegesellschaft hin zur wissensbasierten Ökonomie. Unter diesen Bedingungen kommt die Dienstleistungsmetropole Frankfurt auf den ersten Rang – gefolgt von München, Stuttgart und Wiesbaden. „Die Bedingungen der vier erstplatzierten Städte können allesamt als sehr günstig bezeichnet werden, denn sie weisen in keinem der untersuchten Bereiche Defizite auf“, sagt HWWI-Direktor Thomas Straubhaar.
München und Stuttgart mussten sich zwar der Bankenmetropole am Main geschlagen geben, diese beiden Städte glänzen aber laut Studie „durch starke Positionen in wissens- und forschungsintensiven Wirtschaftsbereichen“ – in München ist damit wohl vor allem der Biotech-Standort Martinsried und der Rang als Medien- und Universitätsstadt gemeint.
Hamburg: "fehlende Internationalität"
Von den bayerischen Städten wurden außerdem noch Augsburg (Platz 12) und Nürnberg (Platz 17) positiv beurteilt.
Vor allem kleinere Städte wie Wiesbaden, Dresden, Karlsruhe oder Bonn schneiden überraschend gut ab. Hamburg landete nur auf Rang 7, weil ausgerechnet beim „Tor zur Welt“ fehlende Internationalität bemängelt wurde.
Auf den hinteren Plätzen landete Berlin – Rang 24, weit hinter Dortmund (10. Platz – von den Forschern als „stiller Star im Ruhrgebiet“ bezeichnet), Mannheim (13.), Aachen (14) oder Mönchengladbach (18). Hauptgründe für das schlechte Ergebnis der Hauptstadt sind die hohe Arbeitslosigkeit und die geringe Produktivität.
Eine Abwärtsspirale konstatieren die Forscher bei den vier letztplatzierten Städten – Bochum auf 27, Gelsenkirchen auf 28, Wuppertal auf 29 und Chemnitz auf 30.
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