Bewegender Abschied von Diana und Christian
MÜNCHEN - Sie wollten ein Jahr lang um die Welt reisen, sie werden nie wieder zurückkehren: Mit einer bewegenden Trauerfeier haben die engsten Freunde und die Familien von Christian L. (28) und Diana G. (27) Abschied genommen.
Die Münchner waren Anfang August vor dem Südsee- Archipel Tonga mit der Fähre Princess Ashika tödlich verunglückt. An Bord waren 129 Menschen, nur 54 konnten gerettet werden. Doch erst am Sonntag war für die Angehörigen der Eventmanagerin und des Kommunikationswirts der Zeitpunkt gekommem, dem Paar die letzte Ehre zu erweisen. Die Trauerfeier fand im kleinen Kreis in der Kirche Jesus Christus Himmelfahrt in Waldtrudering statt.
„Auf tragische und unfassbare Weise haben wir unseren geliebten Sohn, Bruder und Enkel und seine Freundin verloren“, ließ die Familie von Christian L. mitteilen. Mit der Feier in der Heimatgemeinde des verunglückten Münchner Paars konnte die Familie ihrem Bedürfnis nachkommen, endlich Abschied zu nehmen.
Zur Trauer um Christian und Diana kam auch die Enttäuschung über die allesamt misslungenen Versuche der Familien, die sterblichen Überreste der beiden nach Deutschland zu überführen. Der Vater von Christian L. hatte kaum etwas unversucht gelassen, um die Toten aus dem Wrack in 195 Metern Tiefe zu bergen. Er schrieb an Außenminister Frank-Walter Steinmeier und Bundespräsident Horst Köhler. Doch deren Antworten waren allesamt Enttäuschungen. Die Unglücksstelle sei von der Regierung Tongas offiziell als Seegrab deklariert worden. Die Trauerfeier an der Unglücksstelle habe bereits stattgefunden, teilte das Außenministerium Christians Vater schriftlich mit.
Tatsächlich hatte die neuseeländische Regierung, die sämtliche Bergungsarbeiten an der Unglücksstelle leitete, eine Bergung früh verworfen. Nur ein Mini-U-Boot wurde entsandt. Die Verstorbenen seien im Wrack eingeschlossen, so die Rettungskräfte. Daraufhin erklärte das deutsche Außenministerium, die Regierungen der Hinterbliebenen anderer Staatsangehörigen hätten akzeptiert, dass keine Rückführung der Toten veranlasst werde.
Somit wurde auch für die Familien von Christian und Diana zur Gewissheit, dass sie ihre Geliebten nicht beerdigen würden können. Auch daran erinnerte die Trauerfeier in Waldtrudering. Das Paar wird seine letzte Ruhe nicht in seiner Heimtstadt finden können. Ihr Grab liegt in den Weiten des Pazifiks.
Reinhard Keck