Bewährungsstrafe: Vergewaltiger gibt sich als Zivilpolizist aus

Amtsgericht: Der Angeklagte ist geständig und zahlt Schmerzensgeld.
von  John Schneider
Auf der Richterbank liegt am ein Richterhammer aus Holz.
Auf der Richterbank liegt am ein Richterhammer aus Holz. © Uli Deck/dpa

München - Der Fall einer 50-Jährigen, die in einem Auto vergewaltigt wurde, beschäftigt am Dienstag Amtsrichter Sebastian Schmitt. Der Fall: Die Brasilianerin war am 10. November 2019 nach einem Club-Besuch in der Schützenstraße in das Auto eines Fremden eingestiegen. Das Opfer war stark alkoholisiert und hatte den Wagen für ein Taxi gehalten.

Vergewaltiger gibt sich als Zivilpolizist aus

Während der Fahrt schlief die 50-Jährige ein. Der 53-jährige Angeklagte bemerkte das, hielt den Wagen an der Martin-Luther-Straße laut Anklage an und vergewaltigte die Frau. Nachdem diese aufgewacht war, tischte er ihr das Märchen auf, er sei Zivilpolizist und müsse zu einem Einsatz. Sie solle aussteigen und auf ihn warten. Er kam nie zurück.

Sein Mandant gesteht die Tat, erklärt Verteidiger Peter Pospisil. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich die Prozessbeteiligten bereits auf eine Verständigung geeinigt.

Opfer erhält 3.000 Euro Schmerzensgeld

Der 53-Jährige wird der Frau 3.000 Euro Schmerzensgeld zahlen und er entschuldigt sich im Gerichtssaal bei seinem psychisch angeschlagenen Opfer. Ihr bleibt so die Aussage vor Gericht erspart.

Auf der Grundlage des Deals plädieren auch Staatsanwältin Laura Wittschurky und die Anwältin der Nebenklage, Sabine Färber-Fröba, für eine Bewährungsstrafe. So kommt es dann auch.

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