Betrugsprozess: Hackerhaus-Wirt wird freigesprochen
München - Nur ihre Mutter kann sie auseinander halten. Mit diesem Spruch warben einst Plakate für den Film „Twins“ (Zwillinge) mit Danny DeVito und Arnold Schwarzenegger. Hackerhaus-Wirt Paul Pongratz (50) hat wirklich einen Zwillingsbruder. Und das führte nun am Amtsgericht zu großer Verwirrung.
Die Staatsanwaltschaft hatte den Wirt bezichtigt, eine Tankrechnung nicht beglichen zu haben. Es gibt ein Video von dem Benzin-Dieb. Darauf ist ein Mann mit Brille, Bart und Pferdeschwanz zu sehen. Einen Pferdeschwanz trägt auch Pongratz’ Bruder. War er gefahren? Oder doch der Wirt?
Der Hintergrund des kuriosen Falles: Am 22. Juni diesen Jahres fuhr bei einer Tankstelle in der Josephspitalstraße ein dunkler Opel vor. Der Fahrer tankte und fuhr davon. Ohne die Rechnung von 33,80 Euro zu bezahlen.
Das Auto war schnell identifiziert, es war ein Mietwagen. Zur fraglichen Zeit soll er von Paul Pongratz angemietet worden sein. Die Polizei schrieb ihn an. Und der Wirt soll die 33,80 Euro bezahlt haben.
Aber für die Ermittler war die Sache damit nicht erledigt. Sie schickten dem Wirt einen Strafbefehl ins Haus. 1800 Euro sollte er berappen. Wegen Betruges.
Doch Paul Pongratz wehrte sich und legte Einspruch ein. Am Donnerstag dann der Showdown vor Gericht. Da der Wirt aber seinen Bruder zur Verhandlung mitbrachte, gab es plötzlich zwei Männer, die dem Betrüger auf dem Video ähnelten. Eine eindeutige Identifizierung? Unmöglich. Konsequenz: Die Amtsrichterin sprach Paul Pongratz vom Vorwurf des Betruges frei.
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