Betrugsmasche: Falsche Polizisten in München vor Gericht

Senioren im Visier von Betrügern: Sechs Verdächtige stehen wegen "Falscher-Polizist-Masche" nun in München vor Gericht.
von  AZ/jot

Senioren im Visier von Betrügern: Sechs Verdächtige stehen wegen "Falscher-Polizist-Masche" vor Gericht.

Isarvorstadt - Sie heißen Kunigunde oder Waltraut, Karl-Wilhelm oder Siegfried. Wer mit solch eher altmodischen Vornamen im Telefonbuch steht, läuft Gefahr, von Betrügern angerufen zu werden. So wie die durchweg älteren Opfer einer Bande, die mit der "Falscher-Polizist-Masche" vorging. Seit Donnerstag sitzen sechs mutmaßliche Bandenmitglieder auf der Anklagebank des Münchner Landgerichts.

Anrufer gibt sich als Polizist aus

So läuft der Betrug: Der Anrufer gibt sich als Polizist aus und erklärt seinem vertrauensseligen Gesprächspartner, dass Einbrecher oder Betrüger es auf sein Geld abgesehen hätten. Er oder sie müsse die Ersparnisse abheben und der Polizei zur Verwahrung übergeben.

85-jährige übergab 25.000 Euro

Auf diese Masche fiel auch die 85-jährige Gertrud G. (Name geändert) herein. Ein "Hauptkommissar Jansen" behauptete am Telefon, ihr Geld sei auf der Bank nicht sicher, sie müsse es abheben. Als sie das tat, erklärte er ihr, es würde sich um Falschgeld handeln. Ein Kollege würde es bei ihr in der Klenzestraße abholen. Die Frau glaubte dem falschen Polizisten und übergab dem Abholer 25.000 Euro.

Einer der Angeklagten, ein 22-Jähriger aus Bochum, gab am Donnerstag seinen Tatbeitrag als Abholer zu. Seine Komplizen wollen sich ebenfalls noch zur Sache äußern.

 

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