Betrug im Handyshop: Halbe Million ergaunert

Angestellte bestellen bei Vodafone für nicht existente Kunden, kassieren die Geräte und Provisionen.
John Schneider |
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Neun Männer stehen in München vor Gericht, weil sie mit Handybetrug ein halbe Million Euro ergaunert haben. (Symbolfoto)
David-Wolfgang Ebener/dpa Neun Männer stehen in München vor Gericht, weil sie mit Handybetrug ein halbe Million Euro ergaunert haben. (Symbolfoto)

München - Es braucht schon den großen Saal A 101 im Strafjustizzentrum, um allen Angeklagten und ihren Verteidigern genug Platz zu bieten. Nicht der einzige Umstand, der für einen Marathonprozess spricht. Allein die Verlesung der 49-seitigen Anklage gegen die neun Männer (31 bis 46 Jahre alt), einschließlich der diversen ellenlangen Tabellen der Einzelfälle dauert gestern bis in den späten Nachmittag.

Den Männern wird von der Staatsanwaltschaft vorgeworfen, in München und im Umland auf verschiedene Arten Handy-Anbieter wie Vodafone und Eplus betrogen zu haben. Der angerichtete Schaden soll laut Anklage die Halbe-Million-Euro-Marke überschritten haben.

Betrugsmasche: Handys für nicht existente Kunden bestellt

Eine Betrugsmasche: Mit Fantasienamen oder veränderten Personalien wurden in einem Handyshop – im ersten Tatkomplex war es ein Vodafone-Shop – Vertragsabschlüsse vorgetäuscht und in die EDV eingegeben. So sollen es vier Angeklagte ab dem 31. Mai 2012 gemacht haben.

Vodafone lieferte ihnen die gewünschten Handys und zahlte obendrein noch Provision für die "Vermittlung" des Kunden. 399 Fälle zählt die Staatsanwaltschaft auf. Der Schaden liegt allein bei den Handys bei knapp 200.000 Euro. Dazu kommen die erschlichenen Provisionen von 93.000 Euro.

Provisionen in Höhe von fast 100.000 Euro ergaunert

In einem weiteren Tatkomplex im Juni 2013 bestellte der Hauptangeklagte (33) bei Eplus hochwertige Handys. Die Pakete mit den Handys nahm der 33-Jährige in einem Münchner Waschsalon persönlich entgegen. Schaden: knapp 6.000 Euro. In weiteren 80 Fällen scheiterte der Betrug aber, weil der Paketdienst Verdacht schöpfte.

Letzter Anklagepunkt: Der Hauptangeklagte soll seinem Opfer vorgegaukelt haben, 100 I-Phones sehr günstig verkaufen zu können, weil er einen Exklusiv-Vertrag mit Apple abgeschlossen habe. Der Interessent glaubte ihm – und verlor 25.000 Euro.

Das Landgericht hat 18 weitere Verhandlungstermine geplant. Demnach wäre mit einem Urteil am 18. Februar des nächsten Jahres zu rechnen.

Lesen Sie hier: 7.000 Euro in Wohnung - Polizei nimmt Fahrkartenfälscher fest

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