Betrüger unterschlagen gemietete Luxus-Autos

München - Der Trick ist so simpel wie effektiv. Man mietet sich zum Schein in ein Münchner Luxushotel ein. Über das Haus mietet man zudem ein Luxusauto. Doch der Gast brennt mit dem Auto durch. Hotelier und Autovermieter bleiben auf dem Schaden sitzen.
Betrüger: Mietwagen über Hotel gebucht
Vier Männer aus den Niederlanden haben mit dieser Masche versucht, vier weitere Luxusautos zu unterschlagen. Einer von ihnen reservierte ein Zimmer in einem der renommiertesten Hotels der Stadt. Über den Concierge mietet er sich ein 8er BMW Cabrio im Wert von mehr als 150.000 Euro.
Doch dann lief beim Timing etwas schief. Der Gast wollte den Mietwagen für eine Spritztour, noch bevor er eingecheckt hatte. Beim Concierge klingelten die Alarmglocken, denn es gab wegen eines ähnlichen Gastes schon einmal Ärger. Er informierte die Autovermietung über seinen Verdacht.
Autovermietung machte schlechte Erfahrung
Die hatte an Weihnachten vergangenen Jahres bereits böse draufgezahlt, als ein ähnlich teurer Mietwagen unterschlagen wurde. Ein Hotelgast verschwand mit der Limousine in Richtung Osteuropa. Über GPS konnte die Polizei den Wagen noch eine Zeit orten, dann brach das Signal ab. Das Auto tauchte nie mehr auf. Die Mietwagenfirma blieb auf dem Schaden sitzen.
Die Serie mit unterschlagenen Mietwagen ging weiter. Im Februar mietete ein Serbe einen Mercedes. Er gab an, er werde mit der E-Klasse nach Berlin fahren. Doch dort kam er nie an. Das GPS-Signal des Benz verliert sich kurz hinter der Grenze zu Serbien. Tage später tauchte der 35-jährige Serbe wieder in München auf. Er hatte unter seinem Namen eine weitere Reservierung bei einer Autovermietung am Hauptbahnhof. Als der Mann zusammen mit einem 52-jährigen Bulgaren erschien, um den gemieteten BMW i3 abzuholen, wurden die beiden schon von der Polizei erwartet.
Zivilbeamte überführen Gauner
Ähnlich arbeiteten auch die Niederländer. Die Autovermietung erfuhr, dass einer der Männer noch ein weiteres Zimmer und ein weiteres Luxusauto reserviert hatte. Sie informierten die Polizei. Die stellte den Autodieben eine Falle.
Als einer aus der Bande am Freitag das BMW-Cabrio abholen wollte, wurde er von einem Zivilbeamten begrüßt. Der erklärte dem Kunden erst einmal den Flitzer und nahm ihn dann fest. Auch drei mutmaßliche Komplizen wurden gefasst. Gegen alle erging Haftbefehl.
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