Betäubt und missbraucht

Sie suchten nach was anderem - und stießen auf das: Auf dem Laptop eines Beschuldigten fanden Polizisten insgesamt 15 Fotos, die Männer zeigen, wie sie ein Mädchen sexuell missbrauchen. Drei Männern droht eine Haftstrafe von bis zu 15 Jahren. Nach dem Mädchen wird gesucht.
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MÜNCHEN - Sie suchten nach was anderem - und stießen auf das: Auf dem Laptop eines Beschuldigten fanden Polizisten insgesamt 15 Fotos, die Männer zeigen, wie sie ein Mädchen sexuell missbrauchen. Drei Männern droht eine Haftstrafe von bis zu 15 Jahren. Nach dem Mädchen wird gesucht.

Eigentlich wollten die Polizeibeamten in der Wohnung eines Verdächtigen nur nach Hinweisen für ein Vergehen gegen das Betäubungsmittelgesetz suchen. Doch was sie dann fanden, verschlug selbst den hartgesottenen Beamten die Sprache: Auf einem Laptop des Beschuldigten fanden die Polizisten insgesamt 15 Fotos, die zwei Männer dabei zeigten, wie sie ein junges Mädchen sexuell missbrauchen. Der Haupttäter, ein 28-jähriger Student, der zudem als Barkeeper in München jobbt, ist mittlerweile festgenommen und sitzt in Untersuchungshaft. Vom Opfer fehlt indes jede Spur.

Sie fanden ihr Opfer auf der Wiesn

Am letzten Wiesn-Sonntag 2007 lernten die drei Münchner die etwa 18 bis 20 Jahre alte Frau im Hacker-Festzelt kennen. Anschließend fuhren sie mit dem Taxi gemeinsam in die Wohnung eines der Beschuldigten nach Obersendling. Nachdem der Frau dort K.O.-Tropfen verabreicht wurden, vergingen sich der Student und sein 29-jähriger Freund, der als Angestellter in einer Marketing-Agentur arbeitet, an der Frau. Fotografiert wurden sie dabei vom dritten Beschuldigten, einem 26-jährigen Student. Die Bilder landeten auf dem Laptop.

Wie lange das Martyrium der etwa 1,50 Meter großen Frau, die mit einer blauen Jeans und einem schwarzen Top bekleidet war und am Kragen eine Holzwäscheklammer mit dem Namen „Liserl“ trug, letztlich dauerte, ist unklar. Die Polizei geht aber davon aus, dass sie bis zum frühen Morgen in der Wohnung bleiben musste und sich nur noch bruchstückartig an die Nacht erinnern kann. Laut Thomas Zilker, dem Chef der Toxikologie im Rechts der Isar, müssten in München immer häufiger Frauen behandelt werden, denen K.O.-Tropfen verabreicht wurden.

Den Tätern drohen bis zu 15 Jahre Haft

Nur durch Zufall, im Rahmen des Drogenverfahrens gegen den Hauptbeschuldigten, war die Polizei auf den Missbrauch aufmerksam geworden und sucht nun nach der Frau, um weitere Ermittlungen durchführen zu können (Hinweise an Telefon 089 / 2910-0). Aufgrund der besonderen Schwere des Vergehens droht den drei Männern eine Haftstrafe von mindestens zwei bis zu 15 Jahren.

Daniel Aschoff

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