Story

Besuch im Klimacamp auf der Theresienwiese: Gemüse schnibbeln fürs Klima

Lange war unklar, ob die Klimaaktivisten campen dürfen. Jetzt stehen die ersten Zelte.
von  Christina Hertel
Hier sollte eigentlich ein Zirkuszelt stehen.
Hier sollte eigentlich ein Zirkuszelt stehen. © Bernd Wackerbauer

München - Mit dem Turbo 800, ein Pürierstab, der mindestens so lang ist wie ein Staubsauger, könne man um die 1.200 Portionen kochen, sagt Felix. "Die ersten zehn Minuten machen Spaß." Dann tun einem die Arme weh.

Klimacamp auf der Theresienwiese: Erst ein paar dutzend Aktivisten sind da

Felix, ein Physikstudent aus Augsburg, wird sich daran in den nächsten Tagen aber wohl gewöhnen müssen. Er gehört zu dem Team, das während der IAA in München um die 1.500 Klimaaktivisten bekochen soll.

Moritz, Axel und Felix (von links) bekochen die Protestler.
Moritz, Axel und Felix (von links) bekochen die Protestler. © Bernd Wackerbauer

Seit Dienstag schlagen sie auf der Theresienwiese nach und nach ihre Zelte auf. Lange war nicht klar, ob die Stadt ihnen das erlauben würde. Und noch immer werden die Aktivisten behindert, so schildert es zumindest Vanessa, eine der Sprecherinnen des Organisationsteams.

Statt Protestplakaten malen die Aktivisten noch Schilder für die Küche.
Statt Protestplakaten malen die Aktivisten noch Schilder für die Küche. © Bernd Wackerbauer

Die großen, weißen Zelte, die die Aktivisten als Lager verwenden, mussten sie gestern noch einmal neu aufbauen und anders positionieren, damit die Polizei hineinsehen kann, sagt sie. Ein Polizeibus parkt auch Dienstagnachmittag auf der anderen Seite des Bauzauns, der um das Camp herumsteht. Dabei sind erst ein paar dutzend Aktivisten angekommen.

Mehr als 100 Veranstaltungen, zum Beispiel Vorträge und Workshops, aber auch eine Theaterperformance sollen in dem Camp stattfinden. Eigentlich wollten die Aktivisten dafür ein großes Zirkuszelt aufstellen, aber das wurde nicht genehmigt.

Auch die Küche stand auf der Kippe. Abgenommen habe sie das Gesundheitsamt noch immer nicht, sagt Felix. Etwa zwei Tonnen Nahrungsmittel, unter anderem große Reissäcke und Öl, sind aber schon da.

Klimacamp auf der Theresienwiese: Gesamtkosten von rund 133.000 Euro

Und das ist nur ein Drittel von dem, was noch geliefert werden soll. 1.500 Brote liegen auch schon in Plastikkisten vor dem Küchenzelt. Bezahlt wurde das Camp durch Spenden. Und auf die sei das Camp auch angewiesen, sagt Elena, eine andere Organisatorin. Denn die Kosten belaufen sich momentan auf rund 133.000 Euro.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.