Bestseller zum Anfassen

Zwei Wochen Kultur mit 250 Verlagen, 20 Lesungen, und 20000 Neuerscheinungen.
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Eloquent und seriös: Ulrich Wickert beim Hamburger Krimifest.
abendzeitung Eloquent und seriös: Ulrich Wickert beim Hamburger Krimifest.

Zwei Wochen Kultur mit 250 Verlagen, 20 Lesungen, und 20000 Neuerscheinungen.

Muss man angesichts des rasanten elektronischen Fortschritts seine Lesegewohnheiten auch per Mausklick updaten?? Zugegeben, die Versuchung ist groß, der kostenlose E-Book-Download im Internet boomt und für knapp 500 Euro gibt’s den E-Book-Reader und obendrein noch 50 Bücher. Doch was kann die rund 300 Gramm schwere, graue Metallkiste gegen die sinnliche Erfahrung eines gebundenen Buches ausrichten? Wenn unsere Finger über die Zeilen eines Buches gleiten, wir das sanfte Seitenrelief verspüren und uns der typische Geruch frischer Druckerschwärze entgegen strömt, dann sind wir mit allen Sinnen dabei. Tauchen wir also ein in die 49. Münchner Bücherschau. Anfassen erlaubt!! Auch dieses Jahr spannt sich vom 13. bis 30. November ein umfangreicher Themenbogen von Belletristik über Kunst und Kultur bis hin zu Sachbüchern und Ratgebern.

Die Hochkaräter geben sich in München ein Stelldichein

Dargeboten wird Interessantes, Witziges, Nützliches, Komisches für jeden Geschmack und jedes Alter, für den einzelnen Besucher bis hin zu Veranstaltungen für ganze Schulklassen. Verpackt in Lesungen, Präsentationen, Literatur-Diskussionen oder Live-Interviews kann jeder seinen Vorlieben nachgehen.

Oder einfach nur in den gemütlichen Foyer-Sofas lungern und – nach der Qual der Wahl unter 20000 Neuerscheinungen – im Lieblingsschinken schmökern. Ab und zu könnte es dann aber passieren, dass der anschwellende Medienrummel den in die Buchwelt Vertieften jäh ins Jetzt zurückbefördert. Nämlich genau dann, wenn sich Hochkaräter der Literatur- und Nachrichtenwelt ein Stelldichein in München geben und ihre Neuvorstellungen präsentieren. Dazu dürften Ulrich Wickert, langjähriger Tagesthemen-Moderator und Krimiautor, sowie Jan Weiler, Ex-Chefredakteur des SZ-Magazins, und der Kolumnist Axel Hacke allemal gehören. Ein besonderes Interesse gilt heuer den kleinen Lesern, die bereits im Vorjahr in Scharen kamen und die Besucherzahl auf insgesamt 155000 in die Höhe trieben.

Die 100 besten Kinder- und Jugendbücher, in der Ausstellung zusammengetragen, dürften die Leidenschaft vieler junger Leser endgültig wecken. Und wer einmal der Faszination des Lesens erlegen ist, den wird sie sein ganzes Leben lang begleiten. Das weiß auch Wolf Dieter Eggert vom Börsenverein des deutschen Buchhandels, dessen Engagement für das Kulturgut „Buch“ das Lesen entscheidend fördert.

Christine Huber

Ausgewählte Lesungen

Jan Weiler, Redakteur des Stern und der Süddeutschen Zeitung, liest aus seinen Stern–Kolumnen sowie aus seinem neuen Roman „Drachensaat“. Do., 13.11., 19 Uhr, Carl-Orff-Saal, 12/10 Euro.

Einen Roman über den einarmigen Pianisten Paul Wittgenstein hat die Münchner Publizistin Lea Singer unter dem Titel „Konzert für die linke Hand“ geschrieben. So, 16.11., 17 Uhr, Kleiner Konzertsaal, 10/8,50 Euro.

Schon während seiner Zeit als Mr. Tagesthemen hat Ulrich Wickert Kriminalromane geschrieben. Nun erschien im Piper-Verlag sein dritter Roman „Der nützliche Freund“, Di, 18.11., 19 Uhr, Carl-Orff-Saal, 12/10,50 Euro.

Nach seinem erfolgreichen, aber innerhalb der Pädagogik auch höchst umstrittenen Buch „Lob der Disziplin“ hat Bernhard Bueb, langjähriger Internatsleiter von Schloss Salem, nun ein weiteres Buch zur Erziehung vorgelegt: Von der Pflicht zu führen: Die zehn Gebote der Bildung, Vortrag und Gespräch: Di, 25.11., 19 Uhr, Carl-Orff-Saal, 10/8,50 Euro.

Pünktlich zum 850. Geburtstag Münchens liefert Ponkie, die Fernsehkritikerin der Abendzeitung, frech satirische Geschichten über die Weltstadt mit Herz. Fr, 28.11., 19 Uhr, Carl-Orff-Saal, 12/10,50 Euro.

„Die Frau in der hinteren Reihe“ will ihrem Schattendasein in Paris nicht länger fröhnen und als femme fatale ihrem eintönigen Eheleben entfliehen. Die französische Autorin Francoise Dorner erzählt in anrührender Weise über die Tücken der Liebe in der Stadt der Liebenden. Mi, 26.11., 19 Uhr, Black Box, 10/8,50 Euro.

Zum 50. Jubiläum von Truman Capotes „Frühstück bei Tiffany“ dürfen die Zuhörer wieder eintauchen in die mondäne Welt der smarten Holly Golightly. Vorgetragen von Lisa Martinek, Sa, 29.11., 19Uhr, Black Box, 12/10,50 Euro.

Kate Atkinsons „Lebenslügen“, vorgetragen von Stefan Merki, nehmen den Zuhörer mit in die dunkle Vergangenheit der Protagonistin Joanna Hunter. Der Privatdetektiv Jackson Brodie soll Licht in ihre Familiengeschichte bringen. So, 30.11., 17 Uhr, Kleiner Konzertsaal, 10/8,50 Euro.

Kolumnist Axel Hacke recycelt Wörter: In seinem „Wortstoffhof“ sammelt er falschen, unsinnigen und unbrauchbaren Restmüll der deutschen Sprache und bastelt daraus einen bunten Geschichtenabend, denn gerade das Falsche ist oftmals das Schöne an der Sprache. Mi, 19.11., Carl-Orff-Saal, 19 Uhr, 15/13,50 Euro.

Christine Huber/ Sebastian Heidrich

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