Bestechungsvorwürfe gegen Bauamtmitarbeiter: Hat 38-Jähriger Scheinaufträge vergeben?

Prozess am Landgericht: Der ehemalige Sachbearbeiter schweigt zu den Vorwürfen.
von  Emma Christ
In München stehen vier Männer wegen Vorwürfen des Betrugs vor Gericht. (Symbolbild)
In München stehen vier Männer wegen Vorwürfen des Betrugs vor Gericht. (Symbolbild) © Oliver Berg/dpa

München - Ist Arian P. (38, Name geändert) bestechlich gewesen? Diese Frage muss das Landgericht beantworten. Neben dem 38-jährigen haben drei weitere Beschuldigte auf der Anklagebank Platz genommen.

Arian P. soll unter anderem während seiner Anstellung als Bauamtssachbearbeiter 53 Scheinaufträge im Bereich Elektrotechnik und -installation vergeben haben. Der finanzielle Schaden ging zu Lasten des Freistaat Bayern.

Hauptangeklagter hatte drei Komplizen

Der 38-Jährige habe seit Anfang des Jahres 2019 bis ins Jahr 2020 die drei Mitangeklagten (40, 43 und 54 Jahre alt) kontaktiert und ihr Interesse an einer "Zusammenarbeit" geweckt. Dabei hätte es sich in allen Fällen um Scheinrechnungen gehandelt, die der 38-Jährige durch seine Anstellung bewusst und ohne Auffälligkeiten falsch bearbeiten konnte.

Wird es zwei Geständnisse geben? 

Er schickte den weiteren Angeklagten demnach Rechnungsvorlagen per Mail, die den Inhalt vollständig übernahmen, mit ihrem Briefkopf versahen und ihm die Rechnung zurückschickten. Er bestätigte laut Anklage die Richtigkeit der Aufträge und leitete sie zur Auszahlung weiter. Das Geld landete auf den Geschäftskonten der drei Komplizen. Die es dann mit Arian P. teilten.

Arian P. macht beim Prozessauftakt keine Angaben. Zwei der wegen Bestechung Angeklagten signalisierten aber, ein Geständnis ablegen zu wollen.

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