Besoffene schießen mit Armbrust von Balkon
MÜNCHEN - Polizei-Einsatz in Bogenhausen: Völlig Besoffene haben mit einer Armbrust Pfeile mit Stahlspitzen von einem Balkon geschossen. Ein Passant wurde knapp verfehlt.
Am Sonntag verständigte ein 67-Jähriger Passant die Einsatzzentrale der Polizei. Er berichtete, dass er gerade zu Fuß auf der Ismaninger Straße unterwegs sei und kurz vor der Geibelstraße nur fünf Meter neben ihm ein ca. 40 cm langer Pfeil mit Metallspitze gegen die Radkappe eines dort geparkten Pkw geflogen sei. Bei seiner Umschau konnte er auf einem Balkon eines Anwesens in der Ismaninger Straße zwei Personen wahrnehmen, von denen einer eine Armbrust in der Hand hielt und in ihre Richtung zielte. Der Mann rief noch nach den Personen, dass sie das unterlassen sollen und nachdem diese auf dem Balkon nicht reagierten, hatte er die Polizei verständigt.
Unverzüglich wurden durch die verständigten polizeilichen Einsatzkräfte die Ismaninger Straße abgesperrt. Nach den Beschreibungen des Mitteilers und einer weiteren 57-jährigen Zeugin konnte der Balkon einer konkreten Wohnung zugeordnet werden. Die dazugehörige Wohnungstür stand, als die Polizeibeamten sich dieser näherten, offen. Aus der Wohnung drang laute Musik sowie Gesang. Nachdem auf Zuruf niemand reagierte, begaben sich die Polizeibeamten in die Wohnung und fanden dort drei offensichtlich erheblich alkoholisierte Personen sowie einen Bullterrier vor.
Bei der Durchsuchung der Wohnung durch die Einsatzkräfte der Münchner Polizei wurde schließlich ein Plastikkoffer mit einer Armbrust sowie 32 Pfeile mit Metallspitzen aufgefunden. Da die Frau aus dem Trio als Schützin ausgeschlossen werden kann, wurden den beiden anwesenden Männern im Alter von 48 und 49 Jahren die vorläufige Festnahme erklärt. Nach einer Blutentnahme und einem Alkotest wurden sie wieder aus dem polizeilichen Gewahrsam entlassen. Die Armbrust wurde mit den Pfeilen sichergestellt. Die beiden Männer müssen sich nun wegen des Verdachts einer gefährlichen Körperverletzung verantworten.
Es ist wohl nur dem Zufall zu verdanken, dass keine Personen durch den Armbrustschuss zu schaden kamen. Die Ismaninger Straße war zu diesem Zeitpunkt stark durch Fußgänger, Radfahrer und Fahrzeugverkehr frequentiert. Auch die Straßenbahn musste aufgrund der Gefahrensituation vorübergehend angehalten werden.
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