Beseitigung des Transrapid kostet 100000 Euro
Einen Monat nach dem Aus der nächste Transrapid-Ärger: Das Zugmodell am Flughafen ist felsenfest verankert und kann nur mittels aufwändiger Bauarbeiten abmontiert werden. Die Beseitigung kostet gut 100000 Euro.
FREISING Einen Monat nach dem Aus will der Transrapid einfach nicht aus Bayern raus: Das Modell des Magnetzugs am Flughafen sollte noch vor Pfingsten weg. Dann fliegen Zehntausende in den Urlaub, ein Abbau wäre unmöglich.
Der Zug hat sich aber festgekrallt. Die Stützen des 40 Tonnen schweren und 25 Meter langen Modells wurden vor sechs Jahren aus Sicherheitsgründen fest in das Fundament des Flughafens verankert. Da seien komplexe Erdarbeiten notwendig, meint Ulrich Krenn von der DB Magnetbahn. Zum Abtransport müsse der Zug in zwei Teile zerlegt werden.
Das kann nicht jeder. Schon gar nicht der Oldtimerclub Mittleres Vilstal. Der Club aus der Heimat des CSU-Chefs Erwin Huber will den Transrapid in einem kleinen Bahnhof aufstellen. Ein zweier Bewerber, die Gemeinde Lathen, hat zwar Vorkaufsrecht. Sie müsste den Zug aber ins Emsland schaffen. Der fuhr dort auf der Teststrecke, bevor er nach München kam.
Deshalb ist die Stahlfirma Max Bögl aus Neumarkt in der Oberpfalz Favorit. Sie stellte das Modell einst auf den Flughafen auf und entwickelte das Fahrwerk. Die Firma will den Zug zurück – zu Werbezwecken. Mitte April bewarb man sich per Telefon. Das Modell soll in dem Werk aufgestellt werden, „als Symbol unserer Innovationskraft“, wie Bögl-Sprecher Jürgen Kotzbauer sagt.
Die Kosten für Abbau und Transport würde die Firma übernehmen – laut Schätzungen sind es 100000 Euro. Da es aber teurer werden kann, will die Firma keine endgültige Zusage geben. „Wir warten stündlich auf das Ok“, so Kotzbauer.
Flughafen und Bahn haben sich aber noch nicht entschieden. Bis zum 12. Mai haben sie Zeit – oder sie warten zwei weitere Wochen. Eine letzte kleine Schonfrist für den ausgemusterten Transrapid.
Thomas Gautier
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