Bescherung nach dem Fest
MÜNCHEN - Wer in New York frühstücken will, der geht derzeit besonders gern ins „Casa Havana“ und bestellt das „Recession-Breakfast“: für zwei Eier, Speck, Pommes, Toast und Kaffee bezahlt man dort lediglich 20 Cent – der extremste Rezessions-Rabatt, den die Stadt derzeit zu bieten hat.
Ganz so weit ist man in München zwar noch nicht, aber auch hier haben die Einzelhändler offensichtlich die Zeichen der Zeit erkannt. Mit satten Rabatten locken sie derzeit die Kundschaft. Preisnachlässe von bis zu 70 Prozent sind drin. „Die frequenzarme Zeit in den ersten Monaten des neuen Jahres soll durch solche Preisaktionen überwunden werden“, erklärt Bernd Ohlmann vom Bayerischen Einzelhandelsverband, der derzeit aber noch nicht beurteilen kann, wie sich die Wirtschaftsflaute auf den Münchner Einzelhandel im kommenden Jahr auswirken wird.
Immerhin ließen sich die Münchner angesichts der zahlreichen Angebote in den Kaufhäusern am Samstag nicht lange bitten: „Es war der erwartet starke Tag“, erklärt der Einzelhandels-Sprecher, der eine ähnlich hohe Frequenz, wie an einem Vorweihnachtstag festgestellt haben will: „Viele Münchner hatten frei – da liegt ein Ausflug in die Innenstadt nah.“
Der Umtausch von Weihnachtsgeschenken spielt dabei allerdings kaum noch eine Rolle. „Die Leute kaufen mittlerweile viel gezielter, schenken lieber Gutscheine und Bargeld, wenn sie sich nicht ganz sicher sind“, so Ohlmann. Lediglich drei Prozent aller Präsente werden wieder zurückgegeben.
Daniel Aschoff
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