Belohnung... wenn das Ihre Schrift ist

"Falls Sie mir was spenden möchten", soweit kann Wolfram Gothe den Notizzettel lesen, aber dann wird es schwierig, weil krakelig. Leider beginnt da der tatsächlich wichtige Teil – der mit der Kontaktmöglichkeit zu dem Menschen, mit dem Gothe dringend Kontakt aufnehmen will.
Der Münchner Architekt hatte nämlich am vergangenen Montag seine Geldbörse verloren – unter anderem mit EC-Karten, Kreditkarte, Personalausweis und Führerschein darin. Ärgerlich, das alles – "ich bin deshalb den ganzen Weg von der Nordendstraße bis zum Schlachthof-Viertel zurückgelaufen, habe die Bahn- und Busstrecke nochmal abgefahren, mich bei der MVG und der Polizei gemeldet."
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"Glück gehabt!", schreibt der Finder. Grohe stimmt zu
Sogar die Mülleimer auf der Strecke hat Gothe durchwühlt, "locker 30 sind das gewesen, in denen ich mit dem Regenschirm rumgestochert habe", erzählt er. "Blöd abgeschaut wurde ich und sogar blöd angemacht von so einer auftoupierten Mittfünfzigerin. Unanständig sei das, sagte sie!"
Die Geldbörse kommt dann am Donnerstag ohne sein Zutun zu ihm nach Hause ins Dreimühlenviertel – mit der Post. Mit dabei: ein Notizzettel geschrieben vom Finder. "Anliegend Börse mit Inhalt", steht da in pinker Schrift – einer Handschrift, die so wild aussieht, als hätte sie ein Eigenleben. Der Helfer will die Börse im Bus gefunden haben – "Glück gehabt!", befindet er.
Und dann kommt es eben zum Thema Belohnung. Gothe will sehr gern belohnen, immerhin sind alle seine Karten und das Geld wieder da. "Aber das ist so eine verrückte Schrift", sagt er. "Ich kann mir noch immer keinen wirklichen Reim drauf machen."
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Dieser Zettel steckte im zurückgegebenen Geldbeutel. Doch was steht drauf? Zum Vergrößern bitte Anklicken! Foto: privat
Ein "Freegutschein f. Blumen"?
Nach aktuellem Hieroglyphen-Entzifferungs-Stand schlägt der Finder als Lohn einen "Freegutschein f. Blumen" vor. Darüber könnte man wohl mal reden, abgeben möge Gothe den Gutschein – tja, wo und bei wem, das ist eben die große Frage.
"Ich möchte mich wirklich sehr gern bedanken", sagt er. "Darum hoffe ich, dass der Mensch, der mir die Börse zurückgeschickt hat, sich entweder bei der Abendzeitung meldet – oder jemand ihn oder sie kennt und in der Geschichte erkennt."
Vielleicht kann ja auch ein Leser die Zettel entziffern? Bislang ist uns das jedenfalls nicht gelungen.