Beliebter Kultur-Instagramkanal: Stadt fordert Löschung

Ein vermeintlich offizieller Instagram-Account des Kulturreferats wollte Danksagungen sammeln. Jetzt lässt die Stadt ihn löschen.
Jan Krattiger
Jan Krattiger
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
5  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Der vermeintlich offizielle Instagram-Account des Münchner Kulturreferats.
Der vermeintlich offizielle Instagram-Account des Münchner Kulturreferats. © AZ

München - Ganze 1.230 Fans hat der vermeintlich offizielle Instagram-Kanal des Münchner Kulturreferats (Stand Mittwoch, 11.5.). Das ist zwar im Vergleich zu Stars und Influencern nicht sehr viel, für eine städtische Behörde aber durchaus eine stattliche Zahl. 

Kulturreferat: nicht offiziell auf Instagram

Wie sich jetzt aber herausstellt, ist der Kanal kein offizieller. Die Betreiber selbst machten jetzt in einem Posting öffentlich, dass die Stadt rechtliche Schritte angedroht hat, sollte der Account nicht bis zum 16. Mai gelöscht werden. 

Anzeige für den Anbieter Instagram über den Consent-Anbieter verweigert

Betreiber: wollten nur Plattform bieten

Die Betreiber des Accounts, die gegenüber der AZ anonym bleiben wollen, fielen bei der Nachricht aus allen Wolken: "Unser Anliegen war es, den Kulturschaffenden Münchens eine Plattform zu bieten, sich beim Kulturreferat für deren Unterstützung bedanken zu können." Und das passierte, gerade während Corona, sehr oft. Der Account erfreut sich in Münchner Kulturkreisen großer Beliebtheit, auch viele offizielle städtische Accounts folgen ihm. 

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Stadt verlangt Löschung

Das Kulturreferat weiß von dem Vorgang, war aber quasi nur Zuschauer. Stadträte waren auf den Kanal aufmerksam geworden und fragten offenbar nach, ob dieser vom Kulturreferat offiziell genutzt würde. Dann wurde ein automatisches juristisches Prozedere ausgelöst. Die Rechtsabteilung der Stadt kümmert sich in solchen Fällen darum, dass solche Accounts gelöscht werden, egal ob dahinter nun böser Wille oder gute Absichten stehen. 

Kulturreferat will kein Instagram

Wie Kulturreferats-Sprecherin Jennifer Becker außerdem sagt, seien sie als städtische Behörde "zu schlank aufgestellt", um einen eigenen Kanal zu bespielen. Unabhängig davon gebe es aber Social-Media-Aktivitäten der Museen, Theater und Orchester, die auf ihre Angebote aufmerksam machen. 

Interesse an einem behördlich betriebenen Instagram-Account hätte es also offenbar gegeben. Schade für die 1.230 Follower, wenn er jetzt gelöscht wird.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
5 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Der wahre tscharlie am 11.05.2022 17:14 Uhr / Bewertung:

    Absolut verständliche Reaktion von der Stadt.
    Es kann nicht angehen, dass sich jemand als Kulturreferat München ausgibt.
    Aber das ist ein grundsätzliches Problem mit den Social Media. Es gibt Tausende von Accounts, in denen sich jemand als Person ect. ausgibt, was er nicht ist.
    Und das Problem bei Instagram ist noch, versuch denen mal eine Mail oder Beschwerde zu schicken .....

  • Schubri am 11.05.2022 16:06 Uhr / Bewertung:

    Ja Wahnsinn, gibt es doch so viele Schleimer?
    Wegen Corona, herrlich.

  • Geradeaus-Denker am 11.05.2022 15:29 Uhr / Bewertung:

    Das kann ich sehr gut verstehen. Wenn jemand sich als das Kulturreferat ausgibt, aber nicht ist, dann ist es ein FAke-Account und gehört gelöscht. Ich kann auch das Kulturreferat verstehen keinen Instagram Account betreiben zu wollen. Das können die bisherigen Inhaber*innen ja tun. Nur eben nicht unter einem Namen, der es so erscheinen lässt, als wäre dies ein Account von jemand anderem. Das würde ich auch verbieten, wenn es mein Name wäre.

    Und keinen eigenen Account betreiben? Warum sollte das Kulturreferat das? Warten bis ein Shit-Storm losbricht? Auch das kann ich nachvollziehen.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.