Bekommt München bald Unisex-Toiletten?

München - Thomas Ranft von den Piraten im Stadtrat sagt beispielsweise: „Existieren nur nach Männern und Frauen getrennte Toiletten, so benachteiligt dies Menschen, die sich entweder keinem dieser beiden Geschlechter zuordnen können oder wollen oder aber einem Geschlecht, das sichtbar nicht ihrem biologischen Geschlecht entspricht."
Ranft spricht hier vor allem von inter- und transsexuellen Personen. Der Deutsche Ethikrat spricht von einer "täglichen Entscheidung zwischen den Geschlechtern", die gefordert wird. Diese Forderung ist vor allem für intersexuell geprägte Menschen eine der meistgenannten Hürden des Alltags.
In Bezug auf Transsexuelle sagt Ranft folgendes: "Transsexuelle, deren Geschlecht sichtbar nicht ihrem biologischen Geschlecht entspricht, müssen sich bei jedem Gang zur Toilette entweder dem Geschlecht ihres Körpers zuordnen oder sich dem Risiko aussetzen, auf der anderen Toilette als fremder Eindringling wahrgenommen und konfrontiert zu werden. Unisextoiletten dagegen erfordern keine Selbstkategorisierung in das binäre Geschlechtersystem. Das kann selbst für Menschen, die sich prinzipiell zuordnen können, dazu aber nicht ständig angehalten werden möchten, angenehm sein."
Auf den ersten Blick vielleicht nicht ganz klar, aber durchaus nachvollziehbar ist, dass die Gesellschaft durch Unisex-Toiletten stärker über Geschlechtertrennungen im Alltag nachdenkt. Die "Fraktion für Freiheitsrechte, Transparenz und Bürgerbeteiligung" stellte dem Stadtrat einige Fragen, mit denen auf die Situation von Unisex-Einrichtungen eingegangen werden soll. Noch ist jedoch unklar, wie sich der Stadtrat in Bezug auf die gleichgeschlechtlichen Toiletten entscheiden wird.