Beim Umzug ermordet: Täter vor Gericht
Ein Münchner will mit einem Transporter nach Hamburg fahren, kommt dort aber nie an: Die vier Täter stehen nun vor Gericht.
Dessau - Ein Jahr nach dem gewaltsamen Tod eines 39 Jahre alten Mannes aus München müssen sich von Mittwoch an vier Männer vor dem Landgericht Dessau-Roßlau (Sachsen-Anhalt) verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten im Alter zwischen 21 und 31 Jahren erpresserischen Menschenraub und Raub mit Todesfolge vor. Sie sollen den Mann im Januar 2012 getötet haben, um an dessen EC-Karte nebst Geheimzahl zu kommen.
Dazu hätten sie ihm auf einem Rastplatz an der Autobahn 9 (Berlin-München) in Sachsen-Anhalt aufgelauert, als er von der Toilette kam. Sie überwältigten ihn laut Anklage, fesselten ihn und verschleppten ihn in ein Waldstück bei Coswig (Kreis Wittenberg). Dort schlugen sie laut Staatsanwaltschaft brutal auf den Mann ein und raubten ihn aus. Später sollen sie ihr gefesseltes Opfer auf einen anderen Waldweg gefahren und es sich selbst überlassen haben. Die Leiche des 39-Jährigen wird erst mehrere Tage später in dem unwegsamen Waldstück gefunden – nach einer Vermisstenanzeige der Mutter. Laut Obduktion führte eine Lungenembolie zum Tod.
Der 39-Jährige hatte einen Umzugstransporter gemietet und war auf dem Weg von München zu seinen Eltern, die in der Nähe von Hamburg wohnen. Die Polizei kam den Verdächtigen über die EC-Karte auf die Spur, weil die Männer Geld vom Konto des Opfers abgeräumt und für 4000 Euro Lebensmittel und Bekleidung gekauft hatten.