Beim Kiffen auf dem Balkon: Dealer mit reichlich Gras erwischt
München - "Hoppla, hab ich gedacht", erinnert sich der Polizist im Zeugenstand. Der Grund für sein Erstaunen: Gleich hinter der Tür des Verdächtigen (40) stand ein Schuhregal im Flur auf dem ein Baseballschläger lag.
Verdächtiger Geruch vom Balkon
Der 40-jährige Mann hatte zuvor auf seinem Balkon in Fürstenfeldbruck einen Joint geraucht. Zufällig vorbeikommende Polizisten hatten den verdächtigen Geruch wahrgenommen und bei dem Mann geklingelt. In der Wohnung fanden die Polizisten tatsächlich 112 Gramm Haschisch in einer Tupperbox und 170 Gramm Marihuana in einer Einkaufstüte.
Die Staatsanwältin fordert fünf Jahre Haft
Die zentrale Frage aber: Wozu diente der Baseballschläger? Für die Staatsanwältin steht fest, dass sich der 40-Jährige damit bei seinen Drogengeschäften verteidigen wollte. Sie fordert daher eine Haftstrafe von fünf Jahren und sechs Monaten wegen bewaffnetem Handeltreiben mit Drogen.
Den Drogenhandel gibt der nicht vorbestrafte Vater von zwei Kindern im Prozess zu. Den Baseballschläger aber habe er nicht etwa für seine Drogengeschäfte nutzen wollen, sondern habe damit Baseball mit seinem Sohn gespielt.
Das Gericht folgt den Forderungen des Verteidigers
Das Urteil: Der 40-Jährige ist schuldig des unerlaubten Handeltreibens und des unerlaubten Besitzes von Betäubungsmitteln. Dafür seien ein Jahr und sechs Monate Haft, die zur Bewährung ausgesetzt werden, angemessen. Das Gericht folgte damit der Forderung des Verteidigers Sascha Prosotowitz. Auf eigenen Wunsch will sein Mandant, der seit über 20 Jahren täglich Cannabis konsumiert, jetzt eine Therapie beginnen.