Beil-Attacke gegen den Nachbarn

Nach einem Streit ums Geld betrinkt sich der Angeklagte in einer Kneipe. Als er heimkommt, versteckt sich seine Freundin mit den Hunden nebenan. Da dreht der 51-Jährige durch.
Torsten Huber |
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Der Angeklagte Max P. (51) auf der Anklagebank des Münchner Landgerichts. Hinter ihm sitzt sein Strafverteidiger, der die Akten wälzt.
th Der Angeklagte Max P. (51) auf der Anklagebank des Münchner Landgerichts. Hinter ihm sitzt sein Strafverteidiger, der die Akten wälzt.

Nach einem Streit ums Geld betrinkt sich der Angeklagte in einer Kneipe. Als er heimkommt, versteckt sich seine Freundin mit den Hunden nebenan. Da dreht der 51-Jährige durch. 

München - Angriff brutal: Mit einem Beil und einem Nageleisen (vielen wohl besser bekannt als Kuhfuß) soll der Triebwerktechniker Max P. (51) seinen Nachbarn Tino R. (49) attackiert und verletzt haben. Laut Ermittlern soll der Angeklagte darüber wütend gewesen sein, dass seine Lebensgefährtin Rosi S. (52) nach einem Streit ums Geld mit den beiden Dackeln zum Nachbarn geflüchtet war.

Jetzt steht P. wegen versuchten Totschlags vor dem Landgericht München II. Kettenraucher Max P. aus Markt Indersdorf bei Dachau ist nach Auffassung seiner Freundin offenbar ein Faulpelz gewesen. „Ich habe nur halbtags gearbeitet. Sie wollte, dass ich ich Vollzeit arbeite, damit mehr Geld da ist“, sagt P. vor Gericht.

Am Tattag im Mai 2012 sei er nach der Arbeit erst einmal in seine Stammkneipe am Bahnhof gegangen – und nach zwei Halben nach Hause. Rosi war schon daheim. Sie saß mit Nachbar Tino R. und dessen Freundin am Küchentisch. Bis zu der Beil-Attacke pflegten die beiden Paare ein freundschaftliches Verhältnis.

Zunächst saßen sie friedlich am Tisch, tranken Alkohol und unterhielten sich. Irgendwann ging’s ums Geld. „Ich verdiene im Monat nur 500 Euro“, so der Angeklagte. Dies sei seiner Rosi entschieden zu wenig gewesen. Sie habe es satt gehabt, dass sie das meiste Geld zum Lebensunterhalt beisteuern musste. „Zu dritt haben sie auf mich eingeredet“, erinnert sich der Angeklagte.

Wütend stand Max P. damals auf und verließ die Wohnung. Er kehrte zurück in seine Stammkneipe, trank vier Bier und Schnaps.

Gegen 21.30 Uhr war er wieder daheim. Rosi S. und die beiden Dackel waren weg.

P.: „Ich hörte meine Hunde in der Wohnung von Tino bellen. Ich bin raus, klopfte an seiner Tür und sagte: ,Gib mir die Hunde.’“ Niemand öffnet.

P. holte Beil und Kuhfuß und versuchte, die Tür beim Nachbarn aufzustemmen. Daraufhin riss der die Tür auf.

Laut Anklage hat Max P. mit Beil und Kuhfuß sofort auf den Nachbarn eingeschlagen. Nur durch heftige Gegenwehr habe Tino R. Schlimmstes verhindert. Er habe den betrunkenen P. an beiden Armen gepackt und ihm die Werkzeuge entrissen. Der Nachbar kam mit zwei Schnittverletzungen an Stirn und Ohr davon.

Max P. kann sich an nichts mehr erinnern. Vor Gericht sagt er: „Ich wollte mit dem Werkzeug die Tür aufmachen. Als die Tür aufging, hielt Tino mich gleich an den Armen fest. Ich sah das Blut und habe das Werkzeug fallen gelassen. Ich sagte, ,leckst mich am Arsch’ und bin gegangen.“

P. wurde später von der Polizei schlafend am Sportplatz aufgefunden und festgenommen.

 

 

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