Bei 11 Grad Kind nackt auf dem Radel mitgenommen

Eine Münchner Rechtsanwätin (33) muss sich demnächst wegen gefährlicher Körperverletzung vor Gericht verantworten. Der Grund: Sie hatte Ende September 2008 bei elf Grad ihre Tochter (1 1/2) nackt auf dem Radl mitgenommen. Das Kind hatte schon blaue Lippen. Eine Polizeistreife stoppte die Mutter.
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MÜNCHEN - Eine Münchner Rechtsanwätin (33) muss sich demnächst wegen gefährlicher Körperverletzung vor Gericht verantworten. Der Grund: Sie hatte Ende September 2008 bei elf Grad ihre Tochter (1 1/2) nackt auf dem Radl mitgenommen. Das Kind hatte schon blaue Lippen. Eine Polizeistreife stoppte die Mutter.

Der Fall sorgte für Wirbel: Mutter radelt bei elf Grad mit nackter Tochter (damals eineinhalb Jahre) durch München. Das zuständige Gericht hat nun laut „Focus“ die Anklage der Staatsanwaltschaft München I zugelassen. Der Vorwurf lautet: gefährliche Körperverletzung. Ein solches Delikt wird je nach Schwere laut Gesetz mit sechs Monaten bis zu zehn Jahren Freiheitsstrafe geahndet. Es passierte am 29. September 2008: Die Münchner Rechtsanwältin (33) radelte durch Schwabing. Sie war auf dem Weg nach Neuhausen. Hinten auf dem Kindersitz saß angeschnallt ihre kleine Tochter. Sie war nackt, trug nur eine Windel.

Tochter wollte sich nicht anziehen lassen

Gegen 12 Uhr fiel Mutter und Kind einer Polizeistreife auf. Das Kind hatte bereits bläulich verfärbte Lippen, die Nase war von laufendem Schleim völlig verklebt. Das digitale Thermometer des Streifenwagens zeigte elf Grad. Die Erklärung der Rechtsanwältin: Ihre Tochter wollte sich heute nicht anziehen lassen. Da ihr Kind eigene „Persönlichkeitsrechte“ habe, sei sie dessen Wunsch nachgekommen. Außerdem sei dem Mädchen nicht kalt, weil es schließlich in ihrem Windschatten sitze.Erst nach Aufforderung der Polizei zog sie dem Kind eine dicke Jacke über.

Kinderschutzbund ist empört

Die Beamten nahmen die Personalien der Mutter auf und zeigten den Fall an. Die Vorsitzende des Kinderschutzbundes in München, Heidrun Kaspar, war empört über den Vorfall. Sie sagte damals: „Ich kann das nicht fassen. Die Frau hat überhaupt kein Gefühl dafür, was ihr Kind empfindet. Dabei braucht sie sich nur vorstellen, wie es wäre, in BH und Höschen zu radeln.“ Ein Termin für die Gerichtsverhandlung steht noch nicht fest.

th

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