Begrünte Haltestellen in München: Stadtrats-Opposition lässt nicht locker
München - Die Idee, Haltestellen der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) zu begrünen, waberte schon des Öfteren durch den Stadtrat. Jetzt unternehmen die Fraktionen CSU/Freie Wähler und FDP/Bayernpartei einen neuen Versuch, die Umsetzung der Pläne zu beschleunigen.
Mehling: "Jedes bepflanzte Dach ist eine Mini-Grünfläche"
Das Mobilitätsreferat möge mit der MVG und den sonstigen Beteiligten eine Zeitplanung präsentieren, bis wann die Wartehallen des ÖPNV in München sukzessive auf Gründach umgestellt werden, heißt es in dem gemeinsamen Antrag der beiden Fraktionen.
"Jedes bepflanzte Dach ist eine Mini-Grünfläche, die unsere Stadt schöner und ökologischer macht. Grüne Dächer verbessern das Stadtklima und bieten zusätzlichen Lebensraum für Insekten", sagt Hans-Peter Mehling, Stadtrat der Freien Wähler. Wo es noch keine Wartehallen gebe, sollten diese schnellstmöglich ergänzt und ebenfalls begrünt werden. findet der 64-Jährige.
Roth: "Rund zwei Hektar zusätzliche Grünfläche in der Stadt"
Der Antrag auf schrittweise Umstellung der Haltestellendächer von Bus und Tram sei schon mehrfach von verschiedenen Parteien im Stadtrat gestellt worden, die Umstellung sei also mehrheits- und konsensfähig, betonen die beiden Fraktionen. Es sei an der Zeit, dass das Mobilitätsreferat und die MVG dem Stadtrat hier die weiteren Planungsschritte "bei nächster sich bietender Gelegenheit" vorstellen. Dazu sei - wenn nötig - der Vertrag mit der Firma Ströer zu ergänzen.
"Rund zwei Hektar zusätzliche Grünfläche in der Stadt – das könnte man erreichen mit den begrünten Wartehäuschen, ohne dass dafür auch nur ein Quadratmeter mehr Fläche gebraucht wird", sagt FDP-Stadtrat Fritz Roth.
In den Augen des 44-Jährigen ist das "eine pragmatische Maßnahme", die zu mehr Umweltschutz beitrage, Lebensraum und Nahrung für Insekten biete und Komfort für die MVG-Fahrgäste bringe.
Durch die reine Anzahl der bereits betriebenen sowie neu aufzustellenden Wartehallen summierten sich die einzelnen, kleinen Flächen zu einem nennenswerten Beitrag im Rahmen der Erweiterung von städtischen Grünflächen, so der Antrag. So ließe sich "ein wertvoller Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel in der Stadt München in Gang setzen".
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