Bebauung in Freiham: Neues Viertel ohne Anbindung?

Die Bebauung in Freiham schreitet voran, die Infrastruktur bleibt auf der Stecke, prangert Fritz Roth (FDP) an. Und stellt OB Reiter zur Rede
Emily Engels
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Freiham - Europas größtes Neubaugebiet, 2042 sollen hier 28.000 Menschen leben.
Freiham - Europas größtes Neubaugebiet, 2042 sollen hier 28.000 Menschen leben. © Sigi Müller

München - Bis 2042 sollen 28.000 Einwohner in Freiham leben. Der erste Abschnitt wird gebaut, für den zweiten hat der Stadtrat immerhin im Februar beantragt, dass ein Bebauungsplan aufgestellt wird.

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Die Fraktion FDP-Bayernpartei prangert jetzt jedoch an: Das versprochene Verkehrskonzept für das Mega-Projekt liegt dem Stadtrat bis heute noch nicht vor.

"Dabei sind neben der entsprechenden Verkehrsplanung inklusive Klima- und Lärmschutzplanung auch die Bürgerbeteiligung wichtig, damit das Projekt auch von den Bürgern vor Ort akzeptiert wird", sagt Stadtrat Fritz Roth (FDP). Zu dem Thema stellt die Fraktion FDP-Bayernpartei am Donnerstag eine Anfrage an OB Dieter Reiter (SPD).

Fritz Roth.
Fritz Roth. © FDP

"Wir wollen von OB Reiter wissen, wie er die Öffentlichkeit beteiligen will."

Reiter soll dabei unter anderem beantworten, wann der Stadtrat endlich mit der Vorlage des Verkehrskonzeptes für den Münchner Westen rechnen kann. Auch fragt die FDP, wann mit den Ergebnissen der detaillierteren Machbarkeitsstudie zur Verkehrsanbindung von Freiham/Aubing an die Stadt zu rechnen ist.

Fritz Roth zur AZ: "Wir wollen von OB Reiter auch ganz konkret wissen, wie er die Öffentlichkeit beteiligen will."

U-Bahn-Anbindung nach Freiham könnte länger dauern

Die Verkehrsanbindung von Freiham ist schon seit längerem Streit-Thema im Stadtrat. Im Februar, kurz vor der Kommunalwahl, gab es zuletzt mächtig Zoff. Grund war ein Antrag der CSU-Fraktion. Die Christsozialen hatten gefordert, dass der zweite Realisierungsabschnitt erst dann in Angriff genommen werden solle, wenn die Erschließung mit der U-Bahn gesichert ist.

Das könnte allerdings länger dauern. Denn die U5-Verlängerung nach Freiham soll nach derzeitigem Stand erst Mitte 2035 kommen. SPD-Fraktionschef Christian Müller bezeichnete den Antrag des damaligen Noch-Koalitionspartners als "skandalös".

Die FDP-Fraktion spricht in der Anfrage noch einen weiteren wunden Punkt an: die Finanzierung der geplanten U5-Erweiterung. Wer die Kosten (750 Millionen Euro) tragen soll, ist bis jetzt noch immer nicht geklärt.

Für die Endhaltestelle Freiham soll jedoch schon jetzt ein Vorhaltebahnhof, also ein U-Bahnhof im Rohzustand, entstehen.

Und zwar noch bevor die Wohnbebauung in Angriff genommen wird. "Durch den Bau eines Vorhaltebahnhofs auf der grünen Wiese sparen wir Kosten in erheblichem Umfang", hatte Baureferentin Rosemarie Hingerl (parteilos) im Februar dazu gesagt.

Können die Pläne für die Fertigstellung 2035 eingehalten werden?

Doch unter Corona leidet auch die Stadtkasse. Deshalb fragte Roth jetzt OB Reiter, wie sich die aktuelle Lage auf die Planungen auswirken wird. Und: "Wann werden die Gespräche mit dem Freistaat zu einer Finanzierung der U5-Erweiterung zu einem Ergebnis kommen?"

Die Fraktion will auch wissen, ob die Pläne (Fertigstellung 2035) eingehalten werden können oder ob sie sich Corona-bedingt verschieben. Reiter soll auch erklären, welche S-Bahnlinien und -haltestellen für Freiham geplant sind.

Roth warnt: "Die Bauarbeiten in Freiham schreiten voran. Die Infrastruktur muss dringend Schritt damit halten!"

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4 Kommentare
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  • Der wahre tscharlie am 17.09.2020 16:25 Uhr / Bewertung:

    Ich warte mal auf Reiters Erklärungen.....

  • am 17.09.2020 11:32 Uhr / Bewertung:

    Anstatt die unnötige U 5 Verlängerung Laimer Platz nach Pasing, wäre es sinnvoller die U Bahn erstmal von Pasing nach Freiham zu verlängern! Wäre wesentlich dringlicher.

  • a echta Münchner am 17.09.2020 10:18 Uhr / Bewertung:

    Egal welches neue "Quartier" die Stadt plant, die Infrastruktur bleibt immer auf der Strecke.
    Wohnungsbau um jeden Preis, Lebensqualität, Verkehrsplanung und kurze Einkaufswege brauchts nicht. Das ist die Devise der grün/roten Stadtherren und -damen!

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