Beate Zschäpe sitzt jetzt in Stadelheim

Die mutmaßliche NSU-Terroristin sitzt seit Dienstag in einer 10-Quadratmeter-Zelle – mit einem Helikopter ist sie eingeliefert worden. Der Prozess beginnt am 17. April
Natalie Kettinger |
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Blick in eine Zelle in der Frauenabteilung der Justizvollzugsanstalt (JVA) Stadelheim.
dpa/Andreas Gebert 2 Blick in eine Zelle in der Frauenabteilung der Justizvollzugsanstalt (JVA) Stadelheim.
Ab 17. April steht sie in München vor Gericht – und seit Dienstag sitzt Beate Zschäpe in der Justizvollzugsanstalt Stadelheim ein.
dpa/Polizei Sachsen 2 Ab 17. April steht sie in München vor Gericht – und seit Dienstag sitzt Beate Zschäpe in der Justizvollzugsanstalt Stadelheim ein.

München - Eine Zehn-Quadratmeter-Zelle, davor eine 100 Kilogramm schwere Stahltür. Darin: Bett, Schreibtisch und Waschbecken. Der Blick durch das vergitterte Fenster fällt auf den Gefängnishof. 160 Frauen und 60 Jugendliche sind in der Münchner Haftanstalt an der Schwarzenbergstraße so untergebracht, seit Dienstagnachmittag sitzt dort auch die mutmaßliche Nazi-Terroristin Beate Zschäpe.

Die 38-Jährige war zuvor im Gefängnis Köln-Ossendorf inhaftiert gewesen. Eigentlich sollte sie ihre Großmutter in Gera besuchen, bevor sie nach München verlegt wird. Die 89-Jährige gilt als ihre engste Bezugsperson und ist nicht reisefähig. Doch nach Informationen der „Thüringer Allgemeine“ wurden die Vorbereitungen für eine zwischenzeitliche Unterbringung Zschäpes im dortigen Gefängnis kurzfristig gestoppt.

Stattdessen wurde sie mit einem Hubschrauber der Bundespolizei direkt von Köln nach München gebracht. Der Helikopter landete im Hof der Justizvollzugsanstalt Stadelheim. Von dort ging es unter strenger Bewachung weiter in den Frauenknast.

Auch dort gilt die übliche Hausordnung: 7 Uhr Frühstück mit Brot, Margarine, Marmelade und Tee, 11 Uhr Mittagessen, 16.30Uhr Abendessen. Pro Tag dürfen die Häftlinge eine Stunde in den Gefängnishof. Um 22 Uhr werden die Zellen verschlossen. Als Untersuchungshäftling darf Beate Zschäpe im Gefängnis nicht arbeiten.

Zschäpe und vier weiteren Rechtsextremen werden die Mitgliedschaft in der terroristischen Vereinigung „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) sowie die Morde an neun Kleinunternehmern und einer Polizistin zur Last gelegt. Der Prozess vor dem Oberlandesgericht beginnt am 17. April.

Einer der Mitangeklagten ist schon seit Monaten in Stadelheim untergebracht: Der frühere NPD-Funktionär Ralf Wohlleben sitzt seit Oktober 2012 im Männertrakt.

 

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