Beamter vergewaltigt Tochter

"Eine große Sauerei. Das ist unglaublich“, sagte der Vorsitzende Richter Martin Rieder. 246 Mal missbrauchte und verprügelte er sein Kind. Nun muss der Horror- Vater für acht Jahre ins Gefängnis.
von  Abendzeitung
Verurteilt: Finanzbeamter Helmut H. (53).
Verurteilt: Finanzbeamter Helmut H. (53). © az

"Eine große Sauerei. Das ist unglaublich“, sagte der Vorsitzende Richter Martin Rieder. 246 Mal missbrauchte und verprügelte er sein Kind. Nun muss der Horror- Vater für acht Jahre ins Gefängnis.

MÜNCHEN „Was Sie veranstaltet haben, ist eine große Sauerei. Das ist unglaublich“, sagte der Vorsitzende Richter Martin Rieder in Richtung Anklagebank gestern im Saal 262 des Landgerichts München I.

Da saß der Hausbote vom Bayerischen Finanzministerium Helmut H. (53). In einem Geständnis räumte der Angeklagte über seinen Anwalt Karl- Heinz Seidel ein, dass er seine leibliche Tochter (heute 31) in elf Jahren 246 Mal vergewaltigt und brutal verprügelt hatte. Auch seine Ex-Frau verprügelte er regelmäßig. Staatsanwalt Martin Meixner: „Er ist der klassische Familientyrann. Innerhalb seiner Familie ist er aggressiv und gewalttätig und nach außen hat er immer gekuscht undwar umein geordnetes bürgerliches Familienleben bemüht.“

Helmut H. wuchs in Puchheim bei München auf, machte eine Kfz-Lehre und heiratete 1976. In diesem Jahr kam Tochter Gabi (Name geändert) zur Welt. 1980 fing Helmut H. als Bote bei einem Privatunternehmen an. An den Samstagen nahm er die damals erst 13-jährige Tochter ab Dezember 1989 regelmäßig mit zur Arbeitsstelle und vergewaltigte sie dort auf der Herrentoilette.

1993 wechselt der Angeklagte als Bote ins Bayerische Finanzministerium und wurde verbeamtet. Von 1993 bis Februar 2000 zwang er seine Tochter mit Schlägen, in die Einliegerwohnung oberhalb seiner Doppelgarage mitzukommen, um mit seinem Kind den Geschlechtsverkehr auszuführen. Die Übergriffen fanden regelmäßig zwei Mal im Monat in den Abendstunden statt, wenn seine Ehefrau nicht daheim war. In einem Fall fesselte er seine Tochter, weil sie sich zu heftig gewehrt hatte.

Die Mutter erfuhr von den sexuellen Übergriffen nichts. Nicht einmal nach der Scheidung 2006. Die Tochter schwieg, weil ihr der Vater mit dem Tod gedroht hatte. Dabei schlug er einem Huhn den Kopf ab, sagte: „Das mache ich auch mit Dir, wenn Du redest.“ Aber als Helmut H., der als Hobby seine Schafhaltung angab, im Juli 2007 sie wieder vergewaltigt hatte, vertraute sie sich der Mutter an. Anzeige. Die Handschellen klickten. Zunächst stritt er alles ab: „Die wollen nur Geld von mir.“

Anwalt Bernhard Beer, der für das Opfer als Nebenkläger auftrat, sagte: „Dies war für meine Mandantin schlimm. Sie war damals schwanger (vom Freund, die Red.) und musste sich einem Glaubwürdigkeitsgutachten stellen. Sie war in psychischer Behandlung und hat Angst, dass ihr Vater sie wieder vergewaltigt, wenn er aus dem Gefängnis kommt.“ Dies ist vielleicht zu befürchten. Denn nachdem der Angeklagte ein Geständnis abgelegt hatte, verurteilte ihn das Gericht zu acht Jahren Gefängnis. Erschwerend kommt hinzu, dass er durch sein Verhalten seinen Beamtenstatus und die Pensionsansprüche damit verliert.

Torsten Huber

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