Bayerns Brauer: Das Bier ist zu billig!

Das sagen Bayerns Brauer, die den Absatz erstmals seit 1993 wieder steigern können. Das verdanken sie vor allem dem Export. Im Freistaat ist das Bleifreie auf dem Vormarsch.
Anne Kathrin Koophamel |
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Bayerns Bier verkauft sich unter Wert. Das glauben zumindest die Brauer und fordern höhere Preise.
Mike Schmalz 9 Bayerns Bier verkauft sich unter Wert. Das glauben zumindest die Brauer und fordern höhere Preise.
Jahrespressekonferenz der bayerischen Brauwirtschaft im Brauerhaus über die Entwicklung der Absatzzahlen 2011 . Bierkönigin Barbara Stadler.
Petra Schramek 9 Jahrespressekonferenz der bayerischen Brauwirtschaft im Brauerhaus über die Entwicklung der Absatzzahlen 2011 . Bierkönigin Barbara Stadler.
Jahrespressekonferenz der bayerischen Brauwirtschaft im Brauerhaus über die Entwicklung der Absatzzahlen 2011 . Bierkönigin Barbara Stadler.
Petra Schramek 9 Jahrespressekonferenz der bayerischen Brauwirtschaft im Brauerhaus über die Entwicklung der Absatzzahlen 2011 . Bierkönigin Barbara Stadler.
Jahrespressekonferenz der bayerischen Brauwirtschaft im Brauerhaus über die Entwicklung der Absatzzahlen 2011 . Bierkönigin Barbara Stadler.
Petra Schramek 9 Jahrespressekonferenz der bayerischen Brauwirtschaft im Brauerhaus über die Entwicklung der Absatzzahlen 2011 . Bierkönigin Barbara Stadler.
Jahrespressekonferenz der bayerischen Brauwirtschaft im Brauerhaus über die Entwicklung der Absatzzahlen 2011 . Bierkönigin Barbara Stadler.
Petra Schramek 9 Jahrespressekonferenz der bayerischen Brauwirtschaft im Brauerhaus über die Entwicklung der Absatzzahlen 2011 . Bierkönigin Barbara Stadler.
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Jahrespressekonferenz der bayerischen Brauwirtschaft im Brauerhaus über die Entwicklung der Absatzzahlen 2011 . Bierkönigin Barbara Stadler.
Petra Schramek 9 Jahrespressekonferenz der bayerischen Brauwirtschaft im Brauerhaus über die Entwicklung der Absatzzahlen 2011 . Bierkönigin Barbara Stadler.
Jahrespressekonferenz der bayerischen Brauwirtschaft im Brauerhaus über die Entwicklung der Absatzzahlen 2011 . Bierkönigin Barbara Stadler.
Petra Schramek 9 Jahrespressekonferenz der bayerischen Brauwirtschaft im Brauerhaus über die Entwicklung der Absatzzahlen 2011 . Bierkönigin Barbara Stadler.

MÜNCHEN International genießt kaum ein Getränk so hohes Ansehen wie bayerisches Bier. Doch dieses Image verblasst: Bier verkommt immer mehr zum Billig-Lebensmittel. Das zumindest fürchtet der Bayerische Brauerbund.

Das Grundnahrungsmittel der Bayern werde zunehmend „verramscht”, wie Lothar Ebbertz, Geschäftsführer des Vereins sagt. Bier müsste deshalb teurer werden – um mehrere Euro pro Tragl.
„Überall auf der Welt kann man als Investor mehr Geld mit Bier verdienen als in Deutschland”, sagt Ebbertz. Dabei ist nach Holland die Bundesrepublik mit 3,8 Millionen Hektoliter Bier das stärkste Exportland, gefolgt von Belgien. „Der Export ist die treibende Kraft”, sagt Ebbertz, der von einem „schwindsüchtigen Biermarkt” in Deutschland spricht.

Seit Jahren sinkt der Bierabsatz. Jetzt, erstmals seit 1993, hat sich der Absatz zumindest in Bayern leicht erholt: Nach dem historischen Tief von knapp 21,6 Millionen Hektoliter im Jahr 2010 ist der Absatz nun auf 22,1 Millionen Hektoliter geklettert. Rund sieben Millionen davon bedienen die großen Münchner Brauereien Paulaner-Hacker-Pschorr, Spaten-Löwenbräu, Augustiner und das Staatliche Hofbräu. Immer besser verkauft sich in Bayern alkoholfreies Bier, das um 13 Prozent auf ein Volumen von 1,5 Millionen Hektoliter gestiegen ist.

Insgesamt wurden in Deutschland 98,2 Millionen Hektoliter produziert. Das sind 108000 Hektoliter weniger als 2010.

Allerdings täuscht die Zahl: Zwar wird mehr Bier produziert, die Deutschen trinken jedoch immer weniger. Aktuell liegt der Pro-Kopf-Verbrauch bei 107 Liter in Deutschland. Oder anders ausgedrückt: Im Vergleich zu vor zwanzig Jahren fällt inzwischen jede fünfte Maß im Freistaat weg.

Doch: Warum trinken die Leute weniger Bier? Zum einen, sagt Ebbertz, sei Bier ein stark wetterabhängiges Getränk. In einem sonnigen Monat trinken mehr Leute ein Helles oder Pils. Doch gerade der Sommer 2011 sei verregnet und kühl gewesen. Zum anderen aber hat Bier ein zunehmend schlechtes Image. In den Augen vieler ist es minderwertiger als Wein – schon weil er günstiger ist.

Und genau dieses Problem sei hausgemacht: Die Verkäufer bieten Biertragl zu Dumpingpreisen an, die im Schnitt zwei Euro unter dem regulären Wert liegen. Besonders deutlich wird das bei Pils: Zwanzig Flaschen kosten regulär in Deutschland 12,15 Euro, werden aber im Schnitt zu Rabattpreisen von 10,70 Euro angeboten. „Und was nichts kostet, ist auch nichts wert”, sagt Brauer-Präsident Friedrich Düll.

Aus diesem Grund fordert er höhere Bierpreise. „Bier in Deutschland ist zu billig. Die Verramscherei gefährdet die Wertschätzung der ganzen Gattung.” Wie hoch die Preiserhöhung sein soll, sagen aber weder Ebbertz noch Düll. Aber 2 bis 3 Euro pro Kasten sollten drin sein.

Das Bier-Image wird seit Jahren versucht aufzupolieren. Unter anderem mit der Wahl der Bierkönigin. Am 19. April gibt die amtierende Barbara Stadler (www.bayerisches-bier.de) ihr Krönchen an ihre Nachfolgerin weiter. Diese wird dann ein Jahr lang versuchen, Bier wieder populärer zu machen. 

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