Bayernkaserne: Hier entsteht ein neues Münchner Viertel

An der Bayernkaserne entstehen 5.000 Wohnungen – der Bezirk wird zukünftig (noch) jünger, dichter und bunter.
von  Emily Engels
Schwabing-Freimann wächst und wächst. Bis 2040 wohnen hier mehr als 100.000 Münchner.
Schwabing-Freimann wächst und wächst. Bis 2040 wohnen hier mehr als 100.000 Münchner. © Grafiken: Planungsreferat

An der Bayernkaserne entstehen 5.000 Wohnungen – der Bezirk wird (noch) jünger, dichter und bunter.

München - Die beiden namensgebenden Stadtteile des 12. Stadtbezirks, Schwabing-Freimann, spielen beide eine sehr unterschiedliche Rolle für München: Schwabing genoss zum ausgehenden 19. Jahrhundert den Ruf eines Künstlerviertels. Gründerzeitliche Bürgerhäuser und Stadtvillen prägen noch heute das Stadtbild genauso wie alte Arbeiterhäuser.

In starkem Kontrast zu Schwabing steht der nördliche Stadtteil Freimann mit seinen ausgedehnten Einfamilienhaus-Siedlungen um dem alten Dorfkern herum.

Die Allianz Arena in der Nachbarschaft

Hier befindet sich das Klärwerk der Stadt; es gilt als Vorzeigeprojekt und zählt zu den modernsten Hightech-Anlagen der Welt.

Der alte auf 75 Meter angewachsene Müllberg ist geschlossen und renaturiert worden. Auf seiner Spitze steht seit 1998 Münchens erste und einzige Windkraftanlage. In unmittelbarer Nähe, auf der Fröttmaninger Heide, befindet sich das Stadion des FC Bayern, die Allianz Arena.

Schwabing-Freimann gehört bereits heute mit knapp 80.000 Bewohnern zu den einwohnerstärksten Bezirken. Bis 2040 wird die Bevölkerung noch einmal um 32 Prozent auf mehr als 100.000 Münchner anwachsen.

Schwabing-Freimann wächst und wächst. Bis 2040 wohnen hier mehr als 100.000 Münchner.
Schwabing-Freimann wächst und wächst. Bis 2040 wohnen hier mehr als 100.000 Münchner. © Grafiken: Planungsreferat

2040: 100.000 Einwohner in Schwabing-Freimann

Mehr Menschen bedeutet auch mehr Wohnraum: Derzeit entsteht in Freimann ein komplett neues Viertel: Südlich der Heidemannstraße auf dem 48 Hektar großen Areal der Bayernkaserne sollen 5.500 Wohnungen entstehen. Für den Bau wird alter Beton recycelt. Ein Pilotprojekt, das in dieser Größe in Deutschland bisher einzigartig ist .

Auch auf dem 23 Hektar großen Gelände der ehemaligen Funkkaserne an der Domagkstraße wurden 1.700 Wohnungen neu gebaut, der Domagkpark ist als neues Quartier mit 1.800 Wohnungen, 500 Arbeitsplätzen, einem Park und sozialen Einrichtungen entstanden.

An einer Mobilitätsstation können sich Bewohner zudem Autos, Fahrräder und Isarcards ausleihen. Doch nicht alle Anwohner sind begeistert vom neuen Quartier: Auf der Internetseite mehr-gruen.org und auf Plakaten fordern sie: “Mehr Grün statt Betonwüste!“

Schwabing-Freimann ist und bleibt ein junger Stadtbezirk. Vor allem im Bereich der 25- bis 34-Jährigen rechnet das Planungsreferat bis 2040 mit einem deutlichen Zuwachs.
Schwabing-Freimann ist und bleibt ein junger Stadtbezirk. Vor allem im Bereich der 25- bis 34-Jährigen rechnet das Planungsreferat bis 2040 mit einem deutlichen Zuwachs. © Grafiken: Planungsreferat

Durchschnittalter 39: Schwabing-Freimann ist jung

Ein weiteres neues Quartier ist bereits mit der Parkstadt Schwabing entstanden. Mit einer Mischung von 12.000 Arbeitsplätzen und 1.500 Wohnungen. Im Norden der Parkstadt befindet sich der 84 Meter hohe Skyline-Tower. Die neue Tramlinie 23 fährt von der Münchner Freiheit nach Schwabing Nord.

Zuzug und Bauprojekte sorgen dafür, dass Schwabing-Freimann sich verdichtet: Zählte der Stadtbezirk im Jahr 2017 noch 3.000 Einwohner je Quadratkilometer, soll diese Zahl laut Planungsreferat bis zum Jahr 2040 auf rund 4.000 Menschen steigen.

Schwabing-Freimann zählt schon jetzt mit einem Durchschnittsalter von 39 Jahren zu den jüngsten Stadtbezirken Münchens. Daran wird sich auch bis 2040 nichts ändern. Denn das Planungsreferat geht davon aus, dass es zukünftig insbesonders junge Menschen aus unterschiedlichen Nationen, nach Schwabing-Freimann ziehen wird.

Derzeit stehen 900 Geburten etwa 500 Sterbefällen gegenüber. Die Geburtenrate wird bis 2040 stark, die Sterberate leicht zunehmen.
Derzeit stehen 900 Geburten etwa 500 Sterbefällen gegenüber. Die Geburtenrate wird bis 2040 stark, die Sterberate leicht zunehmen. © Grafiken: Planungsreferat

Lesen Sie hier: Münchner Stadtbezirk 22 - Radikal verjüngt – und verdoppelt

Lesen Sie hier: München - So eng wird's bis 2040 in Ihrem Stadtviertel

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.