Bayernkaserne: Flüchtlinge stehen im Regen

Vor der Bayernkaserne hausen immer noch zwei Dutzend junge Männer in einem offenen Unterstand. Das Wetter macht sie krank. In eine leere Halle gegenüber dürfen sie nicht, die Behörden fürchten Nachahmer
Nina Job |
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Seit Wochen ist ein offener Unterstand der einzige Schutz für die Flüchtlinge.
privat Seit Wochen ist ein offener Unterstand der einzige Schutz für die Flüchtlinge.

Vor der Bayernkaserne hausen immer noch zwei Dutzend junge Männer in einem offenen Unterstand. Das Wetter macht sie krank. In eine leere Halle gegenüber dürfen sie nicht, die Behörden fürchten Nachahmer.

München - Seit sechs Wochen campieren 26 Flüchtlinge aus dem Landkreis Traunstein unter einem offenen Unterstand auf dem Vorplatz an der ehemaligen Bayernkaserne (AZ berichtete). Sie sind dem Wetter nahezu schutzlos ausgeliefert. Nun macht ihnen der Dauerregen zu schaffen. „Wir sind alle krank“, sagte ein Sprecher der Gruppe gestern zur AZ und schickte ein Video vom Unwetter am Montag. Darin ist zu sehen, wie der Wind den Regen in den Unterstand bläst und sich die jungen Männer mit Decken und Plastiktüten vergeblich versuchen zu schützen.

Hier sehen Sie das Video

Das kann so nicht weitergehen

„Die zuständigen Behörden von Landkreis und Regierung von Oberbayern weigern sich beharrlich, diese Flüchtlinge zumindest als Schutz vor dem Wetter in eine gegenüberliegende  leere Halle zu lassen, damit keine Präzedenzfälle entstehen“, schrieb Stadtrat Richard Quaas (CSU) gestern auf seiner Facebook-Seite. Er und sein Stadtrats-Kollege Marian Offman versuchen seit Wochen, "diese menschenunwürdige Situation" - bislang allerdings ohne konkrete Lösung.

"Das kann nicht so weiter gehen! Es müssen umgehend Wege gefunden werden, diese 26 jungen Menschen wieder in eine gut geführte Unterkunft im Landkreis Traunstein zurückzuführen. Das Problem kann nicht auf dem Rücken von München und auf Kosten der Gesundheit der Asylbewerber ausgesessen werden, es geht hier um Menschen und da ist mir jedes noch so heilige Prinzip egal! Das wochenlange Beharrungsvermögen der Flüchtlinge in dieser üblen hygienischen und unwürdigen Situation zeigt auch den Ernst der Beweggründe!", schrieb Richard Quaas.

Lesen Sie hier: Vor Bayernkaserne: "Wir haben ein Problem"

Die jungen Männer aus Pakistan und Afghanistan waren aus ihrer Unterkunft in Ruhpolding geflüchtet, weil sie sich dort von einem Betreuer schikaniert fühlten. Auch sollen Briefe geöffnet worden oder zu spät ausgehändigt worden sein. Zudem soll Essen verdorben gewesen sein (AZ berichtete).   

 

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