Bayern- und Löwen-Fans liefern sich Graffiti-Schlacht in München: Der Schaden ist enorm

Die Fans des FC Bayern und der Löwen liefern sich ein Duell um die optische Dominanz. Keine Brückengeländer, keine Lärmschutzwand, kein Verteilerkasten, keine Hauswand scheint mehr sicher vor den Schmierereien.
von  Ralph Hub
Der Autobahnzubringer zur A9 in Rot und Weiß des FCB. Foto: privat
Der Autobahnzubringer zur A9 in Rot und Weiß des FCB. Foto: privat

München - Die Schmierereien erstrecken sich über das gesamte Stadtgebiet. Es dominieren die Farben Rot und Blau. Brücken, Lärmschutzwände, Verteilerkästen, Gebäude: Nichts scheint vor manchen Fußballfans sicher. Der Schaden ist enorm. Die Kripo ermittelt. Rund zwei Dutzend der Schmierer sind bereits erwischt worden, allesamt junge Männer im Alter von 15 bis 22 Jahren.

Ein komplettes Brückengeländer in Rot und Weiß

Die Schmierer kommen meist im Schutz der Dunkelheit, so wie an der Tatzelwurmbrücke, der Auffahrt zur A9 in Freimann: rote und weiße Felder. Mit den drei Buchstaben FCB und MRP – die Abkürzung für „Munichs Red Pride“. Das Graffiti werde erstmal nicht entfernt, heißt es bei der Autobahndirektion Südbayern in München. Der Grund: Die Reinigung wäre nicht nur aufwendig, die Fahrbahn darunter müsste für Stunden gesperrt werden, um die Arbeiter, die die Farbe entfernen müssen, nicht zu gefährden. „Alles in allem würden für die Entfernung des Graffitis bis zu 10.000 Euro an Kosten entstehen“, teilte die Autobahndirektion auf Nachfrage mit.

Die Brücke über den Mittleren Ring auf Höhe des Heimeranplatzes.  Foto: privat
Die Brücke über den Mittleren Ring auf Höhe des Heimeranplatzes. Foto: privat


Sachbeschädigungen durch Graffitis und Schmierereien nehmen im Großraum München deutlich zu, bestätigt auch das Kommissariat K23. Die Ermittler stecken in einer Zwickmühle, je mehr öffentliche Aufmerksamkeit die Aktionen der Fußballfans erregen, „umso mehr stachelt es die Rivalität zwischen den Vereinen an“, sagt Daniel Bartel von K23.

Ein Verteilerkasten am Marienplatz. Foto: privat
Ein Verteilerkasten am Marienplatz. Foto: privat

Entfernung der Schmiererei kostet rund 10.000 Euro

Die Autobahndirektion hat rund 80 Graffiti mit Bezug zu Münchner Fußballvereinen registriert. Der Norden werde dominiert von „FCB MRP“ während es im Süden eher ein Duell der Fans des FCB und des TSV München ist.

 

Mehr Kontrollen bringen erste Festnahmen

Die Polizei hat den Druck auf die Schmierer massiv erhöht, mehr Polizeistreifen sind unterwegs, vor allem im Norden und im Umfeld der Allianz Arena. 15 Tatverdächtige wurden zuletzt festgenommen, junge Burschen und Männer zwischen 15 und 22 Jahren. Zuletzt wurden am vorvergangenen Sonntag neun Fans erwischt, die eine Haus Am Hart beschmierten. 

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.