Bayerisches Staatsballett verliert Großsponsorin
München - Das Bayerische Staatsballett verliert seine wichtigste Sponsorin: Die Unternehmerin Irène Lejeune kehrt der Compagnie den Rücken. "Wir bedauern diese Entscheidung sehr", teilte das Staatsballett am Dienstag mit und bestätigte damit einen Bericht der "Süddeutschen Zeitung".
Laut SZ lehnt Lejeune den neuen Ballett-Direktor Igor Selenski ab, der das Ensemble nach dem Weggang des langjährigen Direktors Ivan Liska zum Ende der laufenden Spielzeit führen wird. "Ich will kein Russisches Staatsballet", wird sie von dem Blatt zitiert. Außerdem habe sie sich an der Einstellung des neuen Chefs gestört. "Er hat nur negativ über das Staatsballett gesprochen - zu wenige Tänzer, zu wenige Vorstellungen."
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Lejeune spendete 1,3 Millionen Euro
Nach Angaben des Staatsballetts hat Lejeune, die seit 2008 Botschafterin des Balletts war, das Haus während ihres Engagements mit insgesamt 1,3 Millionen Euro unterstützt - wichtige Zusatzeinnahmen für das Ensemble, dessen eigene Haushaltsmittel im Jahr lediglich 7,3 Millionen Euro betragen.
Der Rückzug von Lejeune ist nicht die einzige einschneidende Veränderung, die Liskas Weggang nach 18 Jahren im Amt mit sich bringt. Rund 30 Tänzer werden unter seinem Nachfolger Selenski nicht mehr im Staatsballett auf der Bühne stehen, darunter auch Primaballerina Lucia Lacarra und ihr Mann Marlon Dino. "Aufgrund des bevorstehenden Leitungswechsels haben wir - nach reiflicher Überlegung und Einblick in Details - die Entscheidung getroffen, eine andere Richtung einzuschlagen", teilten die beiden Tänzer vor kurzem mit.
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