Bayerische Künstler demonstrieren Solidarität mit israelischen Opferfamilien

50 Jahre nach dem Olympia-Attentat ist die Frage der Entschädigung der Opferfamilien immer noch nicht geklärt. Der Kabarettist Christian Springer versammelt Künstler, die die Opferfamilien unterstützen.
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Christian Springer.
Christian Springer. © Sina-Maria Schweikle

München - Kurzfristig hat Ankie Spitzer, die Vertreterin der Opferfamilien des Olympiaattentats diese Woche einen Besuch in München abgesagt: Sie hätte bei einer Gedenkveranstaltung der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) auf Einladung des bayerischen Antisemitismusbeauftragten Ludwig Spaenle (CSU) sprechen sollen. 

Solange aber die Frage der Entschädigung für die Opfer nicht geklärt sei, wolle sie nicht nach Deutschland reisen. Auch der Besuch der offiziellen Gedenkveranstaltung am 5. September steht infrage. 

Mit einem Video, das am Dienstag veröffentlicht wurde, bekunden der Münchner Kabarettist Christian Springer und eine Reihe seiner Berufskollegen nun ihre Solidarität mit Ankie Spitzer.

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Auf hebräisch sagt Springer unter anderem in dem Video: "Wir wissen, dass es keine Wiedergutmachung für den Verlust geliebter Menschen geben kann und auch die Versäumnisse der Vergangenheit nicht bereinigt werden können. Umso mehr wollen wir zum Ausdruck bringen, dass wir die Forderung nach angemessener Entschädigung unterstützen."

Unter den Unterzeichnenden sind unter anderem der Quer-Moderator und Autor Christoph Süß, die Kabarettisten Günter Grünwald, Christine Eixenberger und der Musiker Willy Astor, ebenso der Gastronom Dietmar Holzapfel, der Cartoonist Rudi Hurzlmeier und die Musikerin Michaila Kühnemann. 

Bund will doch nochmal zahlen

Wie die "SZ" heute schreibt, soll aktuell Bewegung in das Thema kommen: Die Bundesregierung habe sich entschieden, "erneute finanzielle Leistungen" zu erbringen. Daran sollen sich Bund, Freistaat Bayern und die Landeshauptstadt München beteiligen. Wie hoch die Entschädigungen sein sollen, ist nicht bekannt. 

Die Opferfamilien haben schon 1972 und 2002 Entschädigungen ausgezahlt bekommen. Wie die "SZ" weiter schreibt, seien diese jedoch "von deutscher Seite als Hilfsleistungen deklariert, um ein Schuldeingeständnis zu vermeiden."

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9 Kommentare
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  • KUMMUC am 27.07.2022 16:26 Uhr / Bewertung:

    Der Springer kan ja bei der PLO nachfragen, ob er von diesen Terroristen ein Geld bekommt. Die haben schließlich den Mordauftrag an den Sportlern gegeben.

  • Der wahre tscharlie am 28.07.2022 14:26 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von KUMMUC

    Eine kleine Korrektur meinerseits zur PLO..........Das Münchner Olympia-Attentat vom 5. September 1972 war ein Anschlag der palästinensischen Terrororganisation Schwarzer September auf die israelische Mannschaft bei den Olympischen Spielen.

  • aynRand am 27.07.2022 13:43 Uhr / Bewertung:

    Aus Unrecht und dem Leid anderer Kapital schlagen: Es ist eine schlaue, weil garantiert nicht angreifbare Masche, sich als Fürsprecher der Opfer zu präsentieren (gerade Springer professionalisiert diese Methode). Ohne auf die in diesem Bericht genannten Mordopfer abzustellen: die Schwelle, ab der man als Opfer zu sehen ist, sinkt dramatisch. Eine wahre Opferindustrie ist entstanden. Kein Wunder: das Geschäftsmodell ist lukrativ aufgrund des günstigen input-/output-Verhältnisses, und des -im derzeitigen politischen Klima- äusserst geringen Risikos.

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