Baustellen in München: Diese Karte zeigt, wo man nicht durchkommt

Die Stadt stellt ab sofort eine digitale Übersicht über Baumaßnahmen und Sperrungen zur Verfügung. Doch die erschlägt den Nutzer.
von  Eva von Steinburg
Plötzlich Baustelle? In der Karte sind tagesaktuell Halteverbote und Baustellen aufgelistet. (Symbolbild)
Plötzlich Baustelle? In der Karte sind tagesaktuell Halteverbote und Baustellen aufgelistet. (Symbolbild) © IMAGO/Wolfgang Maria Weber

München - Stau, Lärm, Staub: Die Baustellen-Flut nervt. Münchnerinnen und Münchner wollen deshalb wissen, wann Baustellen zu Ende sind – und wo neue aufploppen. Die Stadt bietet deshalb jetzt eine digitale Karte an, auf der alle Verkehrsbehinderungen verzeichnet sind. Alle 24 Stunden wird auf der "Servicekarte Baustellen" ab sofort der Status aktualisiert. Wer Baustellen München googelt, findet den Link zu ihr sofort als ersten Treffer.

Test-Userin: "Alles ziemlich rot hier"

Zudem sind genehmigte Halteverbote in den Straßen markiert. Für private Umzüge, für Dreharbeiten, für Anlieferungen bei Sanierungen vergibt die Stadt jährlich 36.000 Bescheide für ein temporäres Halteverbot.

Der erste Blick auf die Karte verwirrt den Nutzer allerdings. "Alles ziemlich rot hier!", sagt eine Test-Userin. "Es wirkt fast, als sei die Innenstadt eine einzige Baustelle. Auf der Karte sieht es schlimmer aus, als es in der Realität ist", wundert sie sich.

Robert Neuner: "Die Baustellen zeigen, dass unsere Stadt prosperiert"

Hintergrund: Die roten Icons zeigen die für den Tag gültigen Baustellen und viele Halteverbote gleichzeitig an. Es ist ein Manko, dass die Halteverbotsschilder nicht ausgeblendet werden können.

Robert Neuner, Leiter der Abteilung Baustellen im Mobilitätsreferat, sieht die vielen Baustellen auch positiv. Denn dass gebaut wird, zeige, dass die Stadt repariert wird: "Die neue Karte zeigt uns alle Rehamaßnahmen. Das wirkt etwas furchteinflößend auf den ersten Blick. Doch die Baustellen zeigen, dass unsere Stadt prosperiert."

Neuner: "In München wird ein Gleis ausgetauscht, bevor es bricht"

Die Ressourcen für Brücken-Sanierungen, wie an der Ludwigsbrücke bis Ende 2024, für die Instandsetzung von Kabeln und Kanälen, Wasserleitungen, Haltestellen und Straßen sind da. "In München wird ein Gleis ausgetauscht, bevor es bricht", so Robert Neuner.

Klickt der Nutzer Icons und schraffierte Flächen an, ploppt eine Infobox auf

Die digitale Servicekarte wird auch mit den Daten der Münchner Verkehrsbetriebe (MVG), der Stadtwerke und der Stadtentwässerung gefüttert. Bei der Planung großer Baustellen soll der Baustellen-Überblick der "Stadtfamilie" von Referaten helfen, neue Bauvorhaben schlau zu koordinieren.

Ganz schön rot hier! Die Icons zeigen tagesaktuell Baustellen und Halteverbote westlich vom Rathaus (große gelbe Fläche links).
Ganz schön rot hier! Die Icons zeigen tagesaktuell Baustellen und Halteverbote westlich vom Rathaus (große gelbe Fläche links). © Mobilitätsreferat

Klickt der Nutzer Icons und schraffierte Flächen an, ploppt eine Infobox auf. Zum Beispiel zur großen Baustelle an der Regerstraße – zwischen Haidhausen und Obergiesing. Hier werden sechs Bauvorhaben gleichzeitig durchgezogen, damit es schneller geht.

Der vollständige Baustellen-Überblick gilt übrigens nur für die City innerhalb des Mittleren Rings, für große Straßen und die Autobahnen. 


Bürger, die eine Baustelle als "gefährlich" empfinden, mailen an baustellen.mor@muenchen.dewww.muenchen.de/baustellen oder www.muenchenunterwegs.de/baustellenkarte

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