Baustelle Alte Akademie: Säulen über Säulen

Das gewaltige Ensemble mit 400 Jahren Historie wird saniert. Für drei Jahre werden hier nahezu 300 Arbeiter werkeln bis Handel, Büros, Gastro und Mieter einziehen.
Eva von Steinburg
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Sie haben alte Farbschichten analysiert: Signa-Holding und Denkmalschutz möchten einen Grünton für die prominente Fassade. Visualisierungen: Signa
Sie haben alte Farbschichten analysiert: Signa-Holding und Denkmalschutz möchten einen Grünton für die prominente Fassade. Visualisierungen: Signa © Visualisierung: Signa

München - Ein Lastwagen nach dem anderen hat seit April Unmengen an Bauschutt aus der Münchner Fußgängerzone weggebracht. In der Alten Akademie, genau gegenüber von Schuh Thomas, Sport Scheck und Tkmaxx haben Arbeiter den Putz von den Wänden gehauen und alle Böden entfernt. Über 30.000 Quadratmeter sind nun bereit für eine denkmalgerechte Modernisierung. Damit im dritten Quartal 2023 hier Handel, Büros, Gastronomie und Mieter in 60 besondere Zwei-Zimmer-Wohnungen einziehen können.

Die Alte Akademie ist ein gewaltiger und charmanter Bau in einer Traumlage: Drei Jahre lang werden nun bis zu 300 Bauarbeiter in dem sechsstöckigen Ensemble mit 400-jähriger Geschichte werkeln.

Eine Vision des Kopfbaus mit seinen Säulen und der Rippendecke.
Eine Vision des Kopfbaus mit seinen Säulen und der Rippendecke.

Alte Akademie: Grünton für die Renaissance-Fassade

Ein wichtiges Detail steht jetzt schon fest: Die Renaissance-Fassade zur Neuhauser Straße erhält einen Grünton. Das hat die Signa-Holding als Eigentümerin zusammen mit dem Landesamt für Denkmalschutz analysiert — und für passend befunden.

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Das Innere der Alten Akademie ist geprägt von großzügigen Räumen voller Säulen. Der Grund: Der Wiederaufbau des kriegszerstörten und ausgebrannten Prachtbaus in den 50er und 60er Jahren: "Damals baute man kostengünstig und materialsparend. Wer viele Stützen einsetze, brauchte wenig Stahl", erklärt Signa-Vorstand Tobias Sauerbier.

Viele Säulen prägen das Innere.
Viele Säulen prägen das Innere.

Die momentane Baustelle beschreibt er als "beeindruckend". Signa-Projektentwickler Alexander Cronauer erklärt, wie das Juwel Alte Akademie Schritt für Schritt nun aus dem Dornröschenschlaf erwacht. Und was die Münchner wissen sollten: "Wegen der Zufahrt zur Baustelle ist die Kapellenstraße gesperrt. Die Maxburgstraße bleibt durchgehend auf beiden Seiten befahrbar." Der Bauzaun zur Fußgängerzone stehe extra nah am Gebäude und sei mit speziellen Lärmschutz-Matten isoliert.

Alte Akademie: Handel, Büros und Gastronomie

In den Schmuckhof zieht Gastro.
In den Schmuckhof zieht Gastro.

Im Bau ist die Tiefgarage für 60 Autos als hochmoderne automatisierte Aufzugsgarage. Auch 200 Radl sollen dort einen Platz finden. Die Flächen für den Handel werden einmal 7.700 Quadratmeter betragen, für moderne Büroarbeitswelten 9.300 Quadratmeter. 1.400 Quadratmeter sind für die Gastronomie reserviert, auch im offenen Schmuckhof. Wohnen wird auf 3.500 Quadratmetern stattfinden. Kontakt für Bürger: info@alteakademie.de

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3 Kommentare
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  • bimslmeier am 09.12.2020 19:34 Uhr / Bewertung:

    Damit ist exakt die Pressevorlage von SIGNA wiedergegeben... Mit drei Jahren rumbauen bleibt kein Denkmal mehr sondern es wird ein Benkoworld, dann ist es ein Denkmal für Spekulation und Kulturzerstörung.

  • Dreistein am 10.12.2020 14:07 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von bimslmeier

    Welche Kultur soll hier bitte zerstört werden? Die Fassade wird denkmalgerecht saniert. Oder meinen Sie etwa den in den 50er / 60er Jahren entstandenen Neubau hinter der Fassade mit Büroarbeitsplätzen des Landesamts für Statistik? Hauptsache meckern, gell?

  • bimslmeier am 10.12.2020 15:56 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Dreistein

    Es ist schwer jemanden das zu erklären, der mit einer Fassade zufriedengestellt ist. Der Wiederaufbau nach dem Krieg war mit Sicherheit eine größere Kulturleistung als das, was heute von Spekulanten zum Geldmachen als einzigem Wert hingestellt wird. Damals wurde mit weniger Mitteln, aber mit mehr Geist Großes geschaffen. Wir brauchen solche Gebäude der Erinnerung. Das alles auszuradieren um mit Riesenaufwand und billigem Geld hinter einer schönen täuschenden Fassade Kaufhallen (und Büros für Anwälte und Vermögensverwaltungen und Wohnungen für Superreiche) zu bauen, ist kulturlos und ein Diebstahl an der Allgemeinheit. Statt die vielen gut gebauten (jetzt entkernten) Räume in bester Lage für städtische und kulturelle Zwecke zu renovieren, werden diese Flächen dann eben irgendwo in den hässlichen Neubauten der Bauspekulanten teuer angemietet...

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