Bauma-Start in München: Riem ist wieder das Reich der Riesen-Räder

Tonnenschwere Baumaschinen, Kräne, so hoch wie Kirchen: Die Bauma ist gestartet. Für Politiker ist sie ein "Ort, der Optimismus ausstrahlt" - in einer sich verändernden Welt.
von  Gaby Mühlthaler
Dieser Raupenbagger ist 770 Tonnen schwer. Kann man nicht so einfach mitnehmen.
Dieser Raupenbagger ist 770 Tonnen schwer. Kann man nicht so einfach mitnehmen. © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

München - Kräne, so hoch wie die Frauenkirche, ein echter Hafenkran und 528 Tonnen schwere Muldenkipper. Die Bauma ist keine Messe für Miniaturliebhaber, hier wird gezeigt, was der Markt für Baumaschinen, Baustoffmaschinen, Bergbaumaschinen, Baufahrzeuge und Baugeräte zu bieten hat. Nach drei Jahren Pause findet in Riem wieder die weltgrößte Messe der Branche statt.

Zum Start am Montag kamen Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Volker Wissing, der Bundesminister für Digitales und Verkehr (FDP). Beim Rundgang konnten die Gäste einen 770 Tonnen schweren Raupenkran bestaunen, der vor allem für den Bau von Windanlagen eingesetzt wird, sowie Maxi-Muldenkipper und andere riesige Geräte und Maschinen.

Bauma-Start: Rappelvoll sind die Messehallen und das Freigelände 

Große Freude, dass die Bauma, die alle drei Jahre stattfindet und wegen der Pandemie vom März auf den Oktober verschoben wurde, nun für fünf Tage ihre Pforten öffnet.

Markus Söder (links) und Volker Wissing.
Markus Söder (links) und Volker Wissing. © dpa

Rappelvoll waren Messehallen und Freigelände sowie die Straßen im weiten Umkreis, Sicherheitspersonal stand an allen Ecken. Fast turnusmäßig stoppten die elektrischen Fahrsteige, auf denen man die weiten Distanzen in den Hallen überwinden kann - vielleicht wird so schon Strom gespart?

Rummel: "In dreieinhalb Jahren wurde alles auf den Kopf gestellt!"

Geschäftsführer Stefan Rummel erinnerte ans Rekordjahr 2019 mit einem Umsatz von 474 Millionen Euro, in dem die letzte Bauma stattfand. "Wenn wir heute übers Gelände fahren, sieht es aus wie gewohnt. Doch in dreieinhalb Jahren wurde alles auf den Kopf gestellt!" Erst durch die Pandemie, dann durch den Ukrainekrieg, so Rummel. Mit einem Wimpernschlag hätten sich die Bedingungen radikal geändert, doch "jetzt können wir endlich wieder Messen machen".

Mit 3.200 Ausstellern habe man 13 Prozent weniger als 2019, China und Russland fehlten. "Doch wir sind international wie eh und je", so Rummel. Sein Geschäftsführer-Kollege Reinhard Pfeiffer betonte, jeder Euro, der bei der Messe ausgegeben werde, verzehnfache sich durch den Nutzen für Umland, Freistaat und Bund.

Markus Söder: "Diese Bauma ist ein Stimmungstest" 

Ministerpräsident Markus Söder bekannte: "Seit meiner Kindheit bin ich Bauma-Fan. Mein Vater betrieb in Nürnberg ein kleines Maurer-Unternehmen und wenn Bauma war, brachen wir nach München auf. Die Bauma war ein Highlight!"

Der Liebherr T 274 Muldenkipper mit einer Nutzlast von 305 Tonnen. Schützt auch vor Regen.
Der Liebherr T 274 Muldenkipper mit einer Nutzlast von 305 Tonnen. Schützt auch vor Regen. © dpa

Bayern stehe im Kanon der Bundesländer hervorragend da mit einer dynamischen wirtschaftlichen Entwicklung. "Diese Bauma ist ein Stimmungstest. Sind es die Goldenen Zwanziger? Es sind die bleiernen Zwanziger mit Corona und Krieg." Es gebe Insolvenzen, Probleme der Unternehmen durch rückläufige Erträge. "Wir brauchen auch eine Heizöl-Bremse und klare Signale für die Strompreis-Bremse."

Volker Wissing: "In jeder Krise liegt eine Chance" 

Bayern sei nicht nur der Leistungsmotor Deutschlands, sondern auch ein prima Gastgeber, denn Olaf Scholz mache den G7-Gipfel lieber hier als in seiner Heimat Hamburg.

Volker Wissing freute sich über die Einladung zur Bauma, denn die strahle viel Optimismus aus. Dies sei wichtig in solchen Zeiten: "Deutschland will aus der Krise gestärkt hervorgehen." Man müsse raus aus der Koppelung von Analog und Digital und digitale Bausteine standardisieren.

"In jeder Krise liegt eine Chance, wir können uns keine langen Planungs- und Umsetzungszeiten erlauben", so Wissing. Er bekannte: "Ich fühle mich in Bayern immer ein wenig zu Hause, denn ich komme aus der ehemals bayerischen Pfalz." Da meinte Söder trocken: "Wir würden euch auch wieder nehmen!"

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