Bauarbeiter schlagen mit Eisenstange zu

Vier Männer sitzen auf der Anklagebank. Sie haben einen Mann mit einer Eisenstange geschlagen. Das Opfer erlitt einen Armbruch und eine Gehirnerschütterung.
von  John Schneider
Die vier Angeklagten im Gerichtssaal.
Die vier Angeklagten im Gerichtssaal. © jot

München 6800 Euro, so viel Lohn schuldete der Arbeitgeber des späteren Opfers Sabit R. dem Bauarbeiter Shemsi M. (40). Behauptete jedenfalls Shemsi M. Der Kosovare war nicht zimperlich in der Wahl seiner Mittel, um an das ihm angeblich zustehende Geld zu kommen. Er drohte sogar mit Mord, schickte bedrohliche SMS-Nachrichten an sein Opfer. Der Mann wandte sich an die Polizei.

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Die Beamten vernahmen Shemsi M. am 2. September 2014 zu den Droh-Vorwürfen. Der ließ sich von der Vernehmung aber kaum beeindrucken. Im Gegenteil. Mit drei Spezln (33, 36, 44) tauchte er noch am selben Nachmittag auf der Baustelle des Opfers in Fürstenfeldbruck auf.

Die drei sitzen jetzt neben ihm auf der Anklagebank. Ihnen wird gefährliche Körperverletzung, Beihilfe oder zumindest unterlassene Hilfeleistung vorgeworfen.

Denn Shemsi M. hatte eine ein Meter lange, zwei Zentimeter dicke, hohle Eisenstange mit zu der Baustelle gebracht. Mit zwei seiner Komplizen umstellte er das Opfer. Shemsi M. forderte erneut die 6800 Euro.

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Sabit R. weigerte sich und kassierte den ersten Schlag. Shemsi M. habe dabei auf den Kopf gezielt, sagen die Ankläger. Dem Opfer gelang es aber, den Schlag mit dem linken Arm zu parieren. Auf Kosten eines Ellenbruchs.

Shemsi M. und der nun ebenfalls mit einer Eisenstange bewaffnete Hysni M. schlugen weiter auf Ihr Opfer ein. Sie trafen den Helm, den Rücken und die rechte Schulter von Sabit R.. Mit ihren Schlägen trieben sie den Mann zu einer Baustellengrube. Das Opfer fiel dort rückwärts in eine Eisenkiste.

Erst jetzt ließen die beiden Schläger von ihm ab. Sabit R. erlitt neben dem Armbruch Hautabschürfungen und eine Gehirnerschütterung.

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Bei der Polizei hatten die Angeklagten noch Angaben gemacht. Vor Gericht schwieg sich das angeklagte Quartett aber erst einmal aus. Der Prozess dauert an.

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