Barbesitzer gehen auf die Barrikaden

„Uns Wirte spricht keiner direkt an.“ Dafür kommen KVR und Polizei regelmäßig. Viele Barbesitzer finden die Aufregung um Störungen der Nachtruhe in den Szenevierteln spießig.
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Arne Brach im Einsatz. Seine Bar "Jennifer Parks" zieht jetzt um. Am 19. März ist Eröffnung
Carsten Karrau Arne Brach im Einsatz. Seine Bar "Jennifer Parks" zieht jetzt um. Am 19. März ist Eröffnung

„Uns Wirte spricht keiner direkt an.“ Dafür kommen KVR und Polizei regelmäßig. Viele Barbesitzer finden die Aufregung um Störungen der Nachtruhe in den Szenevierteln spießig.

MÜNCHEN Hackenviertel, Au, Westend, Maximiliansplatz: Sie gelten als künftige In-Viertel. Auch hier schwelt bereits der Streit zwischen Anwohnern und Barbesitzern. Bestes Beispiel: das „Vice“ in der Kaufingertor-Passage. Drei Monate nach Eröffnung liegt der Disco-Betrieb flach. Ein Anwohner hatte sich über Lärm beschwert – rief die Polizei. Nun wird der Schallschutz geprüft, nur Firmen können den Club-Raum mieten.

Polizeistreife statt persönlicher Beschwerde, das kennt auch Thomas Manglkammer vom „Kreuz 16“ im Hackenviertel. „Anfangs war es für die Anwohner gewöhnungsbedürftig, hier ein Lokal zu haben“, sagt er. Die Gäste redeten beim Rauchen – die Polizei kam. Jetzt gibt es einen Türsteher. „Der sorgt dafür, dass auf der Straße nicht mehr geredet wird.“

KVR und Polizisten schauten auch beim Promi-Italiener „H’ugo’s“ am Promenadeplatz vorbei (AZ berichtete) – Wirt Ugo Crocamos Konzession steht auf dem Spiel. Ähnlich am Maximiliansplatz: Anwohner wie Tantris-Sommelière Paula Bosch beschwerten sich über den Lärm von „Baby“ und „Pacha“. Die Discos verbesserten den Schallschutz.

Dass Anwohner sich so aufregen, kann „Pimpernel“-Chef Sven Künast nicht verstehen. „Die Leute wollen im Szene-Viertel wohnen und dann die Ruhe von Grünwald haben“, sagt er. „Wer absolute Ruhe will, darf eben nicht in die Großstadt ziehen.“ Spießig findet er die Aufregung. „Und uns Wirte spricht keiner direkt an.“ Das „Pimpernel“ sei seit 1970 in dem Haus, „das weiß ich , wenn ich einziehe“.

Arne Brach, der Chef vom „Jennifer Parks“ am Isartor, hat dagegen Verständnis für lärmgeplagte Anwohner: „Ich verstehe es, dass Anwohner sich beschweren, wenn die Wirte sich nicht kümmern, dass es vor der Tür laut ist.“ Einen Kneipen-Stopp im Glockenbachviertel hält er trotzdem für keine gute Idee. „Es gibt dort nicht zu viele Kneipen.“ Bald gibt es sogar noch eine mehr. Arne Brachs „Jennifer Parks“ zieht in die Holzstraße – am 19. März ist Eröffnung. akk, lj

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