Bankräuber von Weßling: Folterten Sie nach der Wiesn Bodo Müller?

Wird eines der rätselhaftesten Verbrechen der vergangenen Jahre durch den Bankraub von Weßling gelöst? Laut Promi-Bäcker Bodo Müller wurden die Schläger, die ihn 2003 überfallen, gefesselt und gefoltert haben, am Freitag vom Landgericht München II verurteilt.
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Bodo Müller im Krankenhaus.
Gregor Feindt Bodo Müller im Krankenhaus.

MÜNCHEN - Wird eines der rätselhaftesten Verbrechen der vergangenen Jahre durch den Bankraub von Weßling gelöst? Laut Promi-Bäcker Bodo Müller wurden die Schläger, die ihn 2003 überfallen, gefesselt und gefoltert haben, am Freitag vom Landgericht München II verurteilt.

Die überraschende These des stadtbekannten Zuckerbäckers: Die Bankräuber von Weßling, Bernd R. (44) und Friedrich R. (46), sind auch diejenigen, die ihn damals brutal überfallen und beraubt haben. „Ich bin mir hundertprozentig sicher“, sagte Müller zur AZ.

Es war am 5. Oktober 2003, als der Promi-Bäcker in seiner Wohnung überfallen, gefesselt und mit Knüppeln und Elektroschockern traktiert wurde. Müller wird später von der Staatsanwaltschaft vorgeworfen, den Raubüberfall frei erfunden und sich selber verletzt zu haben, um von seiner Versicherung den Schaden in Höhe von 50 000 Euro zu kassieren. Nach jahrelangen Ermittlungen wird er schließlich frei gesprochen.

Doch nun könnte der gesamte Prozess neu aufgerollt werden: Als Müller vor einigen Tagen die Namen der Angeklagten des Bankraubs in Weßling in der Zeitung las, traute er seinen Augen kaum: „Das waren genau die Namen, die mir vor Jahren auch ein Informant als Täter bei meinem Überfall genannt hatte“, sagt Müller. Der Mann hatte Müller damals gegen Zahlung einer vierstelligen Summe die Namen der Räuber verraten. Später hat der Informant die Aussage aus Angst vor eventuellen Racheakten der Räuber allerdings widerrufen: „Einer ist bei den Hells Angels – und hat mich und meine Familie bedroht“, sagte der Informant damals aus.

Dennoch ist sich Müller sicher, seinen Räubern endlich auf der Spur zu sein, hat sich aber bisher nicht getraut, den Peinigern im Gerichtssaal gegenüber zu treten. Nachdem der Prozess gegen die beiden Männer nun beendet ist, will sich Müller in den kommenden Tagen überlegen, ob er selbst Anzeige gegen sie erstatten soll: „Es wird Zeit, dass dieser Alptraum endlich ein Ende hat.“

Daniel Aschoff

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