Bankomaten-Streik wegen Server
MÜNCHEN - Tausende Münchner können am Samstag zeitweise kein Geld abheben. Mittlerweile ist das Problem aber wieder behoben.
Ausgerechnet am Samstag, dem Einkaufstag schlechthin, haben zahlreiche Bankomaten gestreikt. „Außer Betrieb“, leuchtete den Münchnern um die Mittagszeit an Automaten entgegen – und zwar in Bank-Filialen ganz unterschiedlicher Institute. „ATM does not work.“ So mancher versuchte es daraufhin gleich in mehreren Niederlassungen, bis er endlich an sein Geld kam.
Ein Bankomaten-Streik in Zeiten der Finanzkrise? Ein mulmiges Gefühl dürfte den ein oder anderen deswegen am Wochenende schon beschlichen haben. Was hatte es damit auf sich?
Schuld war offenbar ein Serverproblem, wie mehrere Banken-Pressesprecher übereinstimmend erklärten. Und zwar bei einem Kölner Dienstleister, der für die Banken regelt, dass auch mit Instituts-fremden Karten in jeder Filiale Geld abgehoben werden kann. Bevor der Automat die Kohle ausspuckt, muss blitzschnell geklärt werden, ob zu der eingeführten Karte tatsächlich ein Konto gehört. Und ob auf diesem auch Geld liegt. Doch genau dabei scheint es am Wochenende eine massive Störung gegeben zu haben. Was genau passiert ist, wussten die Banken-Sprecher noch nicht zu berichten. Und bei dem verantwortlichen Dienstleister war gestern niemand zu erreichen.
Die Folge des Serverproblems: Am Samstagmittag ließen viele Bankomaten ihre Besucher abblitzen – deutschlandweit. Hinzu kam, dass in einigen Münchner Automaten am Wochenende auch noch die Geldkassetten leer waren, weil die Menschen bei dem schönen Wetter offenbar ausgiebig zum Einkaufen gingen. „Aber es gab kein grundsätzliches Versorgungsproblem – und es gibt keins!“, beteuerten die Pressesprecher mehrerer Geldinstitute. Mittlerweile sei das Problem behoben. Die Münchner können wieder ran an ihr Geld.
Julia Lenders
