Banker streiken für mehr Lohn – und keiner merkt's

Angestellte von Banken fordern 4,9 Prozent mehr Lohn. Ihr Streik fällt jedoch kaum auf.
Sophie Anfang |
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"Wir sind mehr wert" ist die Botschaft der Münchner Bankangestellten. Sie streiken seit heute.
anf "Wir sind mehr wert" ist die Botschaft der Münchner Bankangestellten. Sie streiken seit heute.

Einen Bankerprotest stellt man sich eher so vor: Herren und Damen im feinen Zwirn und teuren Sonnenbrillen schreiten distinguiert durch die Innenstadt. Das Bild am Donnerstag war ein anderes: Den Businessanzug haben die Angestellten Münchner Banken vielleicht bewusst im Schrank gelassen. Der Frust ist groß, deshalb ist die Trillerpfeife das Accessoire der Stunde.

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2,8 Prozent bei einer Laufzeit von drei Jahren liegen seitens der Arbeitgeber auf dem Tisch. Das sei eine Mogelpackung, kritisiert Verdi. Rechne man mit ein, dass der Vorschlag fünf Nullmonate vorsieht, betrage die Gehaltssteigerung nur 0,85 Prozent pro Jahr. Die Gewerkschaft fordert ein Plus von 4,9.

Nur jeder zehnte Banker ist in der Gewerkschaft

"Wir sind hier, weil wir keine Nullnummern sind", sagte Gewerkschaftssekretär Gregor Völkl gestern auf der Kundgebung am Stachus vor etwa 700 Teilnehmern. Am Freitag soll weitergestreikt werden, dann sollen auch Nürnberger Banker in den Ausstand gehen.

Arbeitnehmer kritisieren, dass die Arbeitsbelastung im Bankgewerbe kontinuierlich zugenommen hat, mehr Arbeit muss von weniger Personal erledigt werden.

Der Arbeitgeberverband der öffentlichen und der der privaten Banken hält die Forderungen der Gewerkschaft jedoch für überzogen – das Gewerbe befinde sich in einer Phase der Unsicherheit, heißt es.

Kunden werden von dem Streik jedoch wenig mitbekommen. Aufgerufen sind unter anderem Mitarbeiter der UniCredit, BayernLB und LBS, Filialschließungen gibt es durch den Streik kaum. Dazu kommt, dass lediglich acht bis zehn Prozent der Bankangestellten gewerkschaftlich organisiert sind. Eine wirkliche Streikmacht kann Verdi so natürlich nur schwer aufbauen.

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