Bambi-Nachwuchs bei beschlagnahmten Tieren aus Ungarn
München - In der Auffangstation für Reptilien in München freut man sich über ein am Freitagmorgen zur Welt gekommenes Hirschkälbchen.
Die Geburt hat eine tragische Vorgeschichte: Der Bambi-Nachwuchs gehe zurück auf einen illegalen Tiertransport aus Ungarn, berichtet die Auffangstation.
Bundespolizisten stoppen Tiertransport bei Waidhaus
Bereits am 13. Mai hätten Bundespolizisten den Tiertransport nahe Waidhaus festgestellt und mehrere Tiere - darunter auch viel zu junge Hundewelpen - beschlagnahmt.
Auch sogenannte Weißwedelhirsch-Kühe waren darunter. Die Auffangstation kümmerte sich. Durch die gute Kooperation mit dem Tierschutzverein München, auf dessen Gelände die Auffangstation das ehemalige Katzenhaus für ihre Exoten nutzt, habe man einen ein großer Auslauf unbürokratisch "umgenutzt" und innerhalb weniger Stunden zum Hirschgehege umgestaltet.
Hirschkühe waren sehr mager
Die drei Hirschkühe seien sehr mager gewesen, sie hätten unter dem Transport sichtlich gelitten, und sich innerhalb weniger Tage aber zum Glück gut erholt.
Niemand habe ahnen können, dass es sich bei den Hirschkühen um tragende Tiere handele. "Umso erstaunter waren wir, als heute Morgen ein gesundes Bambi (der Weißwedelhirsch stand Walt Disney hierfür Modell) das Licht der Welt erblickt hatte und, liebevoll von seiner Mutter umsorgt, vorgefunden wurde", so eine Sprecherin der Tierauffangstation.
Trotz aller Freude: Dieses Kälbchen sei auch ein Beleg dafür, "dass bei illegalen Tiertransporten aus den Ländern Osteuropas geltendes Recht, das beispielsweise den Transport trächtiger Tiere im letzten Drittel der Gravidität verbietet, ebenso ignoriert wird wie sämtliche anderen Gesetze und Regeln".
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