Bambi klemmt im Gartenzaun

In Trudering hängt ein Rehkitz in einem Gartenzaun fest. Anwohner, Feuerwehr und Tierrettung versuchen das Tier zu befreien.
von  Jasmin Menrad
Ähnlich wie diesem Tier in Trudering, erging es heute einem Reh in Landshut. Eingeklemmt zwischen Gitterstäben.
Ähnlich wie diesem Tier in Trudering, erging es heute einem Reh in Landshut. Eingeklemmt zwischen Gitterstäben. © Thomas Gaulke

Trudering Einen ereignisreichen Tag verbrachte ein Rehkitz gestern im Bereich Gartenstadt Trudering. Wie der Jagdpächter erzählte, war es am Vormittag plötzlich im Garten eines Einfamilienhauses in der Mattseestraße aufgetaucht. Von dort sollte es in Richtung Wald getrieben werden, entschied sich jedoch anders, überquerte die Friedenspromenade in Richtung Westen und verschwand zunächst spurlos. Am Nachmittag rief eine Autofahrerin die Feuerwehr, weil ein Rehkitz zwischen den Streben eines eisernen Gartentors eingeklemmt war.

Anwohner hatten noch eine Stunde zuvor nichts bemerkt, so dass davon auszugehen ist, dass das Tier erst kurz vor seiner Entdeckung in die mißliche Lage geraten ist. Laut Jagdpächter handelte es sich um ein weibliches Kitz aus diesem Jahr, das zwar mit Kopf und Vorderkörper durch die Streben gepaßt hatte, nicht jedoch mit dem breiten Hinterteil. Auf Versuche der Feuerwehr das Tier zu befreien, reagierte es panisch, so dass die Tierrettung verständigt wurde, um es mit einer Betäubungsspritze ruhig zu stellen.

Das wiederum gefiel ganz offenbar dem Kitz nicht, denn unmittelbar vor Setzen der Spritze wandt es sich aus dem Gitter. Nach kurzer Flucht im Bereich des Gartens konnte Bambi von der Feuerwehr mit einem Netz eingefangen werden. Vom Jagdpächter wurde es in das Waldstück an der Mattseestraße zurückgebracht, wo sich immer noch die Eltern des Tiers aufhielten. So glückte letztendlich doch noch die Familienzusammenführung.

Wie der Jagdpächter berichtete, hat sich die Situation für das Wild seit Bebauen der ehemaligen Felder an der Friedenspromenade drastisch verschlechtert. Bewohner lassen ihre Hunde frei laufen, andere füttern das Wild an.  Die Tiere befinden sich in einer ständigen Streßsituation. Zahlreiche fielen in den letzten Wochen auch dem Verkehr in Trudering zum Opfer.

 

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