Bahnboss zum Isartor-Unglück: "Einzelfall"
Der Chef für Bahnsicherheit erklärte auf einer Pressekonferenz zur Bahnsicherhheit, warum es in München keine Gleisbettüberwachung geben wird.
MÜNCHEN - Der zwanzigjährige Lukas konnte nicht hören, was Gerd Neubeck, der Chef für Bahnsicherheit, auf Nachfrage bei einer Pressekonferenz über die Gleisbettüberwachung sagte. Denn Lukas kämpft seit Samstag um sein Leben. Nach einer Weihnachtsfeier ist er an der S-Bahn-Station Isartor ins Gleisbett gefallen. Ein Zug überrollt den Lehrling und reißt ihm beide Beine ab.
„Das ist eine verschwindend geringe Zahl an Einzelfällen“, erklärte Neubeck, „man darf auch die Eigenverantwortung unserer Fahrgäste nicht ausblenden.“ Soll wohl heißen: Wer ins Gleisbett fällt, ist selbst schuld. Ein entsprechendes System, dass das Gleisbett überwacht ist der Bahn zu teuer.
Stattdessen weist Neubeck darauf hin, dass die Fahrer der U-Bahnen und S-Bahnen die Augen offen halten, wenn sie in die Stationen einfahren. Auch das hilft Lukas K. nicht mehr.
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