Bahn-Streik noch bis 21 Uhr: GDL droht weiter

186 Stunden - fast acht Tage: So lange haben die Lokführer in den vergangenen Monaten den Bahnverkehr lahmgelegt, den Donnerstag eingerechnet. Und schon wieder drohen neue Streiks.
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Am Donnerstag geht der GDL-Streik bei der Bahn weiter
dpa Am Donnerstag geht der GDL-Streik bei der Bahn weiter

Berlin/München - Auch am Donnerstag müssen sich Millionen Reisende und Pendler nach Alternativen umschauen: Noch bis zum Abend (21.00 Uhr) setzen die Lokführer der Deutschen Bahn (DB) ihren Streik fort. Das Unternehmen wird wieder nur ein Rumpfangebot aufrechterhalten. Am Mittwoch hatte es in den Fern- und Regionalzügen sowie S-Bahnen teilweise noch viele freie Plätze gegeben.

Infos zum GDL-Streik bei der Bahn

Nach dem Ersatzfahrplan der Bahn fährt etwa jeder dritte Fernzug. Bei Regionalzügen ist es unterschiedlich: Während in Westdeutschland bis zu 60 Prozent fahren, reicht es im Osten stellenweise nur für 10 bis 15 Prozent. Dort gibt es nur wenige beamtete Lokführer, auf die die Bahn ihr Angebot ebenso stützt wie auf Nicht-GDL-Mitglieder. Der Streik ist der siebte Arbeitskampf der laufenden Tarifrunde.

Welche Linien fallen aus?

CDU-Fraktionsvize Michael Fuchs warf dem GDL-Vorsitzenden Claus Weselsky vor, den Streit mit der Bahn zulasten der Bürger zu forcieren. "Herr Weselsky führt mit Machtspielen Millionen Bürger an der Nase herum", sagte Fuchs der "Bild" (Donnerstag). "Ich finde das schlimm." Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hatte die Verhandlungen mit der Bahn am vergangenen Freitag für gescheitert erklärt.

Lesen Sie hier: So regelt die Bahn das Streik-Chaos

Mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) verhandelt das Bundesunternehmen am Donnerstag aber weiter. Die GDL-Konkurrenz erwartet in Frankfurt ein deutlich verbessertes Angebot. Bis zum 1. Juni müsse ein Abschluss stehen, hatte EVG-Verhandlungsführerin Regina Rusch-Ziemba verlangt. Sollte sich die Bahn in Fragen des Entgelts und anderen Punkten verweigern, seien die Kollegen bereit, für ihre Forderungen persönlich einzutreten. "Und das bedeutet am Ende Streik." Die EVG fordert unter anderem sechs Prozent mehr Geld, mindestens aber 150 Euro mehr im Monat.

Auch die GDL hat mit einem weiteren Streik gedroht, und zwar schon in der kommenden Woche. "Es wird keine weiteren wochenlangen Ultimaten geben", sagte der GDL-Bezirksvorsitzende für Berlin, Brandenburg und Sachsen, Frank Nachtigall, der "Berliner Zeitung".

Die GDL will zum einen ihre Zuständigkeit bei der Bahn zulasten der größeren EVG ausweiten. Zum anderen verlangt sie fünf Prozent mehr Geld und eine Stunde weniger Arbeitszeit pro Woche.

Die aktuellen Entwicklungen zum Streik in München:

Der Ersatzfahrplan gilt ab Mittwoch, 22. April 2015 von 2 Uhr morgens bis Betriebsschluss Donnerstag, 23. April mit diesem verlässlichen Angebot:

• Jede Linie: 60-Minuten-Takt: während der regulären Betriebszeit der S-Bahn München

• Stammstrecke von Pasing bis Ostbahnhof: es verkehren sechs bis neun S-Bahnen je Stunde (mindestens alle ca. 10 Minuten eine S-Bahn)

• Linie S 8 zwischen München-Pasing und dem Flughafen München: 20-Minuten-Takt

• Auf dem Linienast Dachau-Altomünster wird ein eingeschränkter Schienenersatzverkehr mit zwei Bussen eingerichtet.

Zusätzliches Angebot:

Zusätzlich zum verlässlichen Ersatzfahrplan bietet die S-Bahn München dispositiv weitere S-Bahnen an. Ob ein zusätzliches Angebot besteht, erfahren die Fahrgäste durch Eingabe des Start- und Zielbahnhofs und der gewünschten Reisezeit unter bahn.de, der München Navigator-App und der DB Navigator-App und über den Streckenagenten.

Die S-Bahn München nimmt den regulären Fahrbetrieb ab Freitag, 24. April mit Betriebsaufnahme gegen 2 Uhr morgens wieder auf.

 

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