Bahn-Streik auch am Dienstag: So fahren die S-Bahnen in München
München/Berlin - Der bundesweite Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) bei der Deutschen Bahn (DB) hat am Montag für zahlreiche Zugausfälle und -verspätungen in Bayern gesorgt. Der Ausstand im Personenverkehr habe um 2 Uhr begonnen, bestätigte ein Bahn-Sprecher. Er soll 48 Stunden dauern.
Zugausfälle und Verspätungen auch am Dienstagmorgen
Auch am Dienstagmorgen sorgte der GDL-Streik bei der Bahn für etliche Verspätungen und Ausfälle. Die Bahn versuche jedoch ein "stabiles und verlässliches" Grundangebot zu schaffen, versicherte eine Bahn-Sprecherin. Der Ersatzfahrplan sei am Montag gut eingehalten worden, hieß es am Dienstag in der Früh.
Sowohl am Montag als auch am Dienstag müssen sich Pendler und Reisende also auf Zugausfälle einstellen. "Es gab ja keinerlei Angebote 'Schwarz auf Weiß' auf Papier, nur Absichtserklärungen vor Mikrofonen und Kameras", sagte der bayerische Bezirksvorsitzende der GDL, Uwe Böhm, am Freitag mit Blick auf die erneuten Streiks.
Die GDL hat ihre Mitglieder aufgerufen, im Personenverkehr von Montag (2 Uhr) bis Mittwoch (2 Uhr) ihre Arbeit niederzulegen. Im Güterverkehr begann der Ausstand schon am Samstagnachmittag um 17 Uhr.

Streik: S-Bahn in München betroffen
Die Streiks betreffen den Freistaat genauso wie den Rest Deutschlands. Die Deutsche Bahn (DB) teilte mit, es komme zu zahlreichen Zugausfällen. Der Fern- und Regionalverkehr werde am Montag und Dienstag stark beeinträchtigt sein, kündigte die Deutsche Bahn (DB) an. "Wenn möglich, verschieben Sie bitte geplante Reisen", teilte das Unternehmen mit. Man biete dennoch ein verlässliches Grundangebot. Die GDL hatte bereits in der vergangenen Woche den Fern- und Nahverkehr bei der Deutschen Bahn bestreikt.
S-Bahn München: Ersatzfahrplan wegen Streik
Auch Berufspendler dürften diesmal wieder Schwierigkeiten haben, zur Arbeit zu kommen. Bei der Münchner S-Bahn werden viel weniger Züge rollen als an normalen Werktagen. Der Ersatzfahrplan sieht vor, dass alle Linien wenigstens im Stundentakt verkehren sollen. Auf einzelnen Abschnitten sollen die Züge alle 20 bis 40 Minuten unterwegs sein. "Wo immer dies möglich ist, werden Langzüge eingesetzt, um die maximal möglichen Kapazitäten zu bieten", teilte die S-Bahn mit. So fahren die S-Bahnen in München laut Bahn:
- Die S1 verkehrt im 20 bis 40-Minuten-Takt und nur zwischen Leuchtenbergring und Freising (nicht bis zum Flughafen)
- Die S2 verkehrt zwischen Dachau und Markt Schwaben alle 20 bis 40 Minuten, auf den übrigen Linienabschnitten im Stundentakt. (Achtung: Haltausfälle in Poing und Heimstetten wegen Bauarbeiten)
- Die S3 verkehrt zwischen Maisach und Ostbahnhof alle 20 bis 40 Minuten, auf den übrigen Linienabschnitten im Stundentakt
- Die S4 verkehrt stündlich zwischen Geltendorf und Ostbahnhof sowie stündlich zwischen Buchenau und Grafing. Dadurch entsteht ein 20/40-Minuten-Takt zwischen Buchenau und Ostbahnhof
- Die S6 verkehrt im Stundentakt. Gemeinsam mit der S4 besteht zwischen Ostbahnhof und Grafing ein 20/40-Minuten-Takt (Der zwischen Trudering und Grafing Bahnhof für die S-Bahn geltende Baufahrplan wird vorübergehend außer Kraft gesetzt, die Busse des Schienenersatzverkehrs verkehren wie geplant)
- Die S7 verkehrt im Stundentakt
- Die S8 verkehrt zwischen Pasing und Flughafen im 20-Minuten-Takt, in den westlichen Außenabschnitten ab/bis Germering alle 20 bis 40 Minuten und ab/bis Herrsching alle 60 Minuten
- Die S20 entfällt
Verspätungen und Ausfälle auch bei Privatbahnen?
Privatbahnen wie Agilis, Länderbahn, Bayerische Oberlandbahn oder Bayerische Regiobahn (BRB) sind laut GDL nicht direkt betroffen. "Unsere Züge fahren ganz normal fahrplanmäßig", sagte eine Sprecherin der Bayerischen Regiobahn. Ähnlich äußerte sich eine Agilis-Sprecherin.
Dennoch wies die BRB darauf hin, dass es auf ihren Strecken zu Verspätungen und Ausfällen kommen könnte. Denn die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) habe angekündigt, dass auch Fahrdienstleiter in Streik treten und dadurch Stellwerke auf den Strecken der privaten Anbieter betroffen sein könnten. Sollte es dazu kommen, würde die BRB versuchen, "mit Busnotverkehren den Betrieb so weit wie möglich aufrechtzuerhalten".
GDL fordert mehr Geld - Verhandlungen mit der Bahn
Die GDL kämpft unter anderem für eine bessere Bezahlung und fordert Lohnerhöhungen wie im öffentlichen Dienst von rund 3,2 Prozent sowie eine Corona-Prämie von 600 Euro im laufenden Jahr. Die Deutsche Bahn hatte der GDL zwar 3,2 Prozent angeboten, die Erhöhung soll jedoch später greifen als gefordert.
Auch bei der Laufzeit liegen die Vorstellungen auseinander. Die GDL will mit den neuen Streiks den Druck erhöhen. Die Mitglieder «streiken für mehr Löhne, für den Schutz ihrer Rente», sagte der Vorsitzende Claus Weselsky am Freitag in Berlin. Die Wut unter den Mitgliedern auf das Management sei groß.
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