Bahn frei nach Moosach!

Das U-Bahnnetz in München ist wieder ein Stück gewachsen: Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) eröffnete am Samstagvormittag zwei neue U-Bahnhöfe. Jetzt geht’s in 36 Minuten von Fürstenried bis nach Moosach.
von  Abendzeitung
Lautstarke Proteste: Rund 100 Moosacher demonstrierten gegen den Wegfall zweier Haltestellen des Metrobus 50.
Lautstarke Proteste: Rund 100 Moosacher demonstrierten gegen den Wegfall zweier Haltestellen des Metrobus 50. © Petra Schramek / Ronald Zimmermann

München - Das U-Bahnnetz in München ist wieder ein Stück gewachsen: Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) eröffnete am Samstagvormittag zwei neue U-Bahnhöfe. Jetzt geht’s in 36 Minuten von Fürstenried bis nach Moosach.

In nur 36 Minuten von Fürstenried nach Moosach, mit Zwischenstopps in Obersendling, Thalkirchen, der Altstadt, Schwabing und dem Olympiapark – die am Wochenende um zwei neue Bahnhöfe erweiterte U-Bahnlinie U 3 legt im Zehn-Minuten-Takt eine rekordverdächtige Leistung hin. Am Samstag wurden die auf absehbare Zeit letzten neuen U-Bahnhöfe „Moosacher St.-Martins-Platz“ und „Moosach“ feierlich eingeweiht. Eine Demo gegen die „Beschneidung“ des 50er Busses störte ein wenig die Feierstimmung.

Sechs Jahre wurde gebaut, rund 180 Millionen Euro wurden in den 99. und 100. Untergrund-Bahnhof Münchens und die zwei Kilometer lange Strecke investiert. Dem Baureferat unter Chefin Rosemarie Hingerl gelang das Kunststück, trotz erheblicher technischer Anforderungen eine perfekte Punktlandung hinzukriegen: Das Projekt wurde im Zeit- und im Kostenplan fertig gestellt – allerdings auf den letzten Drücker: Die Genehmigung der Regierung von Oberbayern traf erst am Freitagabend ein. „Ich Freude mich sehr, dass wir das geschafft haben“, meinte Hingerl bei der Eröffnung erleichtert – und übergab den von Regierungspräsident Christoph Hillenbrandt mitgebrachten Bescheid ganz schnell an Herbert König, den Chef der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG).

Ehe OB Christian Ude ins Horn stieß und den ersten Zug auf die Strecke schickte, ging er in seiner Ansprache auch auf die Proteste von gut 100 Moosachern gegen den Wegfall zweier Haltestellen beim Metrobus 50 (AZ berichtete) ein: Jede Änderung im MVV-Netz ziehe auch Nachteile für Einzelne nach sich. Aber die Masse der Münchner würde davon profitieren. Immerhin rechne die MVG mit rund 20000 Fahrgästen pro Tag. 100 U-Bahnhöfe – damit spielt München mit seinem U-Bahn-Netz jetzt weltweit gesehen in der Champions-League mit.

Mit Freifahrten zwischen Münchner Freiheit und Moosach warb die MVG für den neuen Streckenabschnitt. Am Sonntag startete dann der fahrplanmäßige Betrieb – täglich von 4.12 bis 1.30 Uhr. R. Huber

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