Badeseen im Raum München: Nicht alle sind sauber

Der ADAC hat Badeseen und Badeplätze in Bayern getestet. Erschrecken: Die Wasserqualität schwankt. Ein beliebter Badeplatz am Starnberger See ist sogar "bedenklich"
von  dpa

Der ADAC hat Badeseen und Badeplätze in Bayern getestet. Erschrecken: Die Wasserqualität schwankt. Ein beliebter Badeplatz am Starnberger See ist sogar "bedenklich"

München – Von sehr gut bis bedenklich – die Wasserqualität von Badeseen im Vorzeige-Urlaubsland Bayern schwankt im Planschbereich teils erheblich. Einzelne Badestrände in ein und demselben See seien bestens für Kinder geeignet, andere wiesen eine hohe Konzentration gesundheitsgefährdender Keime auf, ergab ein am Donnerstag in München veröffentlichter ADAC-Test.

Untersucht wurden im Sommer 2011 insgesamt 16 Badestrände an Ammersee, Chiemsee, Großem Brombachsee und Starnberger See. Eine Messstelle ist im bayerischen Teil des im Dreiländereck gelegenen Bodensees. Schuld an den gesundheitsgefährdenden Keimen ist häufig der Kot von Vögeln und anderen Tieren. Die vom Umweltbundesamt empfohlenen Grenzwerte für Badeverbote wurden laut ADAC teils deutlich überschritten.

Lesen Sie hier: Alle Badeseen in Bayern auf einer Karte

Am Starnberger See bekam das Südbad Tutzing die Note „Sehr gut“, der Badestrand Percha wies jedoch eine bedenkliche Konzentration an vor allem für Kinder gefährlichen Keimen – etwa Colibakterien – auf. Im Chiemsee schnitt der Badestrand Seebruck mit „Sehr gut“ ab, das Strandbad Schwinghammer in Bernau musste sich mit einem „Ausreichend“ begnügen.

Unbeschwertes Planschen verspricht am Ammersee mit der Note „Sehr gut“ auch der Badestrand Inning, während das Strandbad Riederau in Dießen nur ein „Ausreichend“ bekam und der Badestrand Seewinkel in Herrsching gar nur als „Bedenklich“ eingestuft wurde. Im Großen Brombachsee schnitten die Badestrände Pleinfeld und Allmannsdorf mit „Gut“ ab, der Badestrand Ramsberg gilt hingegen als „Bedenklich“. Das Strandbad Eichwald in Lindau am Bodensee bekam die Note „Ausreichend“.

Die Tester machten bei ihrer Arbeit die Erfahrung, dass die stets bei Stichproben in seichtem Wasser gefundenen Keime in ein und demselben See von Strand zu Strand unterschiedlich stark auftreten können. Zudem sei flaches und damit wärmeres Wasser naturgemäß stärker belastet, heißt es in der Zusammenstellung. Die Verantwortlichen seien aufgefordert worden, die problematischen Bade- und Strandbereiche regelmäßig und gründlich zu reinigen.

Die ADAC-Mitarbeiter hatten zwischen Juni und August 2011 im Monatsabstand jeweils drei Wasserproben pro Messstelle entnommen. Anders als bei den offiziellen EU-Messungen wurde nicht im sogenannten Schwimmbereich von einem Meter Wassertiefe an gemessen, sondern bewusst in den von Kindern stark frequentierten Flachwasserzonen bis 30 Zentimeter Wassertiefe. Geprüft wurde analog zur EU die Keimbelastung durch die Bakterien Escherichia coli und Intestinale Enterokokken. Alle Messstellen wurden im Mai 2012 erneut kontrolliert. Dabei wurden allerdings keine weiteren Proben genommen.

Und hier gibt's den ultimativen Download für den Sommer in Bayern: Alle Bade-Seen auf einer Karte.

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